Das Opernglas – Ausgabe 11/2020
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INHALTSVERZEICHNIS
EDITORIAL
EDITORIAL
Autor: Y. Han · Ausgabe 11/2020
Das Thema Corona will uns einfach nicht loslassen. Nachdem die Saison zwar vielfältig und -gesichtig, aber auch genauso vielversprechend gestartet war, scheinen die Schritte, mit denen man sich vorwärtsbewegt, unweigerlich wieder kleiner zu werden angesichts europaweit stark steigender Fallzahlen. So manches erscheint abermals unklar – das Schicksal der vielen ungenannten Freiberufler, die während der Theaterschließungen keine Auftrittsmöglichkeiten und dann aber auch keine Plattform hatten, sich überbrückend zu präsentieren; die Zukunfts-perspektive der Musiktheaterszene und ihrer Künstler für die kommenden Monate – wie lange können Theater sich den Jetzt-Zustand mit spärlich gefüllten Sälen leisten?
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INTERVIEWS
Vorgestellt: KATHARINA MÜLLNER – Einfach verständlich
Autor: C. Behn · Ausgabe 11/2020
Mit fünf Jahren begann sie ihre musikalische Ausbildung am Klavier. Violine und weitere Instrumente folgten. Schließlich studierte Katharina Müllner Dirigieren in ihrer Heimatstadt Wien und ist seit der Spielzeit 2020/21 als freischaffende Dirigentin tätig.
Im Gespräch: PHILIPPE JAROUSSKY – Von der Vergänglichkeit
Autor: A. Laska · Ausgabe 11/2020
Im November erscheint sein neues Soloalbum. Unter dem Titel „La vanità del Mondo“ enthält es Arien aus italienischen Oratorien des frühen 18. Jahrhunderts. Fünf Nummern sind Weltersteinspielungen. Eine Tournee mit dem Programm soll folgen.
Nachgefragt: MIGUEL A. GÓMEZ-MARTÍNEZ – Arbeit mit Sicherheitsabstand
Autor: M. Lehnert · Ausgabe 12/2020
Mit Beethovens „Ode an die Freude“ fand zur Eröffnung des Granada-Festivals am 10. Juli das erste Konzert nach dem Lockdown im von der Pandemie schwer getroffenen Spanien statt. Der Komponist und Dirigent Miguel A. Gómez-Martínez dirigierte die weit gefächert platzierten Chor- und Orchestermassen und spricht darüber, wie und womit er in den Monaten der Krise beschäftigt ist.
Das Interview: ELENA ZHIDKOVA – Die Venus
Autor: U. Ehrensberger · Ausgabe 11/2020
Die aus St. Petersburg stammende Mezzosopranistin ist seit Jahren in Berlin zu Hause, wo auch ihre Karriere begann, und sie spricht perfekt Deutsch. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für die großen Wagnerpartien ihres Faches.
AUFFÜHRUNGEN
INNSBRUCK Der Freischütz
2. Oktober ∙ Landestheater · Autor: W. Kutzschbach · Ausgabe 11/2020
Großartig inszenierter »Freischütz« in Innsbruck. Wesentlich zum Erfolg trug die vom Intendanten und Regisseur Johannes Reitmeier gewählte Fassung von Hector Berlioz mit den Rezitativen anstelle der gesprochenen Dialoge bei. Carl Maria von Webers Oper gewann dadurch an dramatischem Fluss und Kompaktheit.
DÜSSELDORF Der Kaiser von Atlantis
19. September ∙ Deutsche Oper am Rhein · Autor: M. Lode-Gerke · Ausgabe 11/2020
Keine Inszenierung und kein Werk, bei dem man sich genüsslich zurücklegen kann, aber: Das Thema ist hochaktuell. Demagogen gibt es noch immer auf der ganzen Welt.
Die Inszenierung nimmt deutlich Bezug auf die Entstehung des Werkes 1943 im Lager Theresienstadt.
ZÜRICH Boris Godunow
20. September ∙ Opernhaus ∙ Autor: Th. Baltensweiler · Ausgabe 11/2020
Zur Saisoneröffnung war ausgerechnet »Boris Godunow« geplant, ein Werk mit großem Orchester und ebensolchem Chor, und auch von der Entscheidung, eine umfangreiche Version unter Ergänzung des Polenaktes und der Szene auf der Waldlichtung bei Kromy aufzuführen, wollte Regisseur Barrie Kosky nicht abrücken. Doch das Glück lachte dem Tüchtigen.
BERLIN Die Walküre
27. September ∙ Deutsche Oper ∙ Autor: J. Bartels · Ausgabe 11/2020
Einhelliges Buh - Dank eines Sponsors hatte die Deutsche Oper Berlin realisieren können, was andernorts für lange Zeit undenkbar scheint: die Premiere einer Wagner-Oper mit großen Stimmen – inklusive der dafür notwendigen umfangreichen Corona-Testreihen für alle Beteiligten. Man pilgerte geradezu in die Deutsche Oper – um dann von wie aus der Zeit gefallenem Regietheater-Müll enttäuscht zu werden.
WIESBADEN Lady Macbeth von Mzensk
2. Oktober · Staatstheater · Autor: L.-E. Gerth · Ausgabe 11/2020
Erst gab es Gerangel um zugelassene Zuschauerzahlen, dann die Erkrankung eines Mitarbeiters. Die Wiesbadener Premiere der »Lady Macbeth von Mzensk« mit Cornelia Beskow in der fordernden Titelpartie konnte stattfinden, doch schon die zweite Vorstellung fiel wieder aus.
WIEN Don Carlos
27. September · Staatsoper · Autor: Th. Rauchenwald · Ausgabe 11/2020
Auch 16 Jahre nach der Wiener Premiere von Peter Konwitschnys »Don Carlos«-Inszenierung hadert das dortige Publikum noch immer mit der Inszenierung des sonst nie gespielten Balletts – nicht aber mit Tenorliebling Jonas Kaufmann in der Titelrolle.
FRANKFURT The Medium
13. September ∙ Opernhaus · Autor: L.-E. Gerth · Ausgabe 11/2020
Ersatz für die geplante Premiere von Ligetis »Le Grand Macabre«: Giancarlo Menottis 60-minütige Kurzoper »The Medium«, 2019 im Bockenheimer Depot zu erleben, wurde für die große Bühne adaptiert und zu einem künstlerisch überzeugenden Saisonstart.
SPECIALS / INFO
OPER ONLINE
»Is this the end?« Die Brüsseler Oper stellte zur Eröffnung ihrer aktuellen Saison den ersten Teil der geplanten Trilogie »Is this the end?« des belgischen Komponisten Jean-Luc Fafchamps vor, die insgesamt über drei Spielzeiten angelegt werden soll. Das mehrteilig konzipierte Musiktheaterprojekt thematisiert Zwischenzustände des Bewusstseins: nahendes Lebensende, drohender Tod und Verklärung. Der aktuellen Situation geschuldet, wurde die Uraufführung des ersten Teils ohne Anwesenheit des Publikums online als Live-Stream übertragen.
WETTBEWERBE
Tianyi Lu hat den 9. Internationalen Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti in Frankfurt am Main gewonnen. Die 1990 in Shanghai geborene und in Neuseeland aufgewachsene Lu ist unter anderem „Female Conductor in Residence“ der Welsh National Opera in Cardiff. Weitere glückliche Preisträger gab es auch beim diesjährigen DEBUT-Wettbewerb und beim Internationalen Wettbewerb für Liedkunst der Stuttgarter Hugo-Wolf-Akademie.
NAMEN UND DATEN
Cecilia Bartoli hat ihren Vertrag als künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele bis 2026 verlängert. Auch auf der Bühne wird man sie in diesem Rahmen erleben können. In der szenischen Umsetzung des Händel-Oratoriums »Il trionfo del tempo e del disinganno«, als Sesto in »La clemenza di Tito« und als Hirten in »Tosca« neben Jonas Kaufmann als Cavaradossi.
VORSCHAU
Die Metropolitan Opera hat wegen der anhaltenden Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie die gesamte Saison 2020/21 abgesagt und wird ihren Spielbetrieb voraussichtlich erst im September 2021 wieder aufnehmen. Die schmerzhafte Entscheidung erfolgte in Absprache mit Gesundheitsexperten, die das Lincoln Center beraten. Es soll erst wieder gespielt werden, wenn sowohl ein Impfstoff verbreitet ist als auch das Tragen von Masken und das Einhalten von Abstandsregeln keine medizinische Voraussetzung mehr sind.
Es wurden zeitgleich jedoch bereits die Pläne für die Saison 2021/22 angekündigt, die mit der Premiere von Terence Blanchards »Fire Shut Up in My Bones« eröffnet werden soll, der ersten Oper eines afroamerikanischen Komponisten, die an der Metropolitan Opera aufgeführt wird.
Es wurden zeitgleich jedoch bereits die Pläne für die Saison 2021/22 angekündigt, die mit der Premiere von Terence Blanchards »Fire Shut Up in My Bones« eröffnet werden soll, der ersten Oper eines afroamerikanischen Komponisten, die an der Metropolitan Opera aufgeführt wird.
AUDIO
AUDIO / SOLO
Ein „Familienprojekt“ wurde das neue Album von Roberto Alagna: „Le Chanteur“. Marlis Petersen hat ihren „Dimensionen“ ein 4. Album hinzugefügt und alle zusammen in einer Box veröffentlicht. Technik macht’s möglich: Christiane Karg lässt sich für ihre Aufnahme des Sopransolos der 4. Mahler im Rahmen ihres Mahler-Albums vom Komponisten höchstselbst begleiten.
AUDIO / GESAMT
Vor der französischen Revolution war André-Ernest-Modeste Grétry mit seinen Opern über große heroische Themen mit großartigen Theatereffekten einer der erfolgreichsten Komponisten Frankreichs. Seine Oper über Richard Löwenherz, »Richard Coeur de Lion« liegt in einer Neueinspielung vor. Ein Musical nach Erich Kästners „Drei Männer im Schnee“ hatte 2019 am Münchner Gärtnerplatz Theater Premiere, und die Einspielungen von Moniuszko-Opern wird mit einer glänzend besetzten Aufnahme von »Das Gespensterschloss« fortgesetzt.
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