Das Opernglas - Ausgabe 09/2012
INHALTSVERZEICHNIS
EDITORIAL
Editorial
Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 09/2012
Ein sportiver Sommer mit Fußball-Europameisterschaft und Olympischen Spielen liegt hinter uns, mittendrin die Höhepunkte der Hochkultur zwischen Bayreuth und Salzburg. Aber sowohl die großen Prestige-Festspiele als auch viele kleinere Veranstalter mussten sich in diesem medial hochgefahrenen Trubel um Torjubel und Medaillenkampf keineswegs verstecken und konnten die so ungleich breitenwirksamere Konkurrenz gut parieren.
INTERVIEWS
Im Blickpunkt: BENEDIKT STAMPA - Erfolgsgeschichte
Autor: Brigitte Kempen · Ausgabe 09/2012
Das Konzerthaus Dortmund feiert 10-jähriges Jubiläum. Ein Gespräch mit Intendant Benedikt Stampa über Erfolg, Struktur und Strategie.
Das Porträt: HEINER GOEBBELS – Singuläre Erfahrungen
Autor: Guido Rademachers · Ausgabe 09/2012
Die Ruhrtriennale hat einen neuen Intendanten, den Komponisten und Theatermacher Heiner Goebbels. Ein Gespräch über An- und Absichten.
Das Interview: BRYAN HYMEL - Der Trojaner aus New Orleans
Autor: Marc Fiedler · Ausgabe 09/2012
Mit gigantischen Partien und unbequemen Höhenlagen hat Bryan Hymel Karriere gemacht. Im Sommer wurde er als Aeneas an Londons Royal Opera House gefeiert, wohin er Ende des Jahres mit Meyerbeers »Robert der Teufel« zurückkehren wird.
Vorgestellt: ELISABETH STÖPPLER – Wirklichkeit und Politik
Autor: Dr. Thomas Baltensweiler · Ausgabe 09/2012
Die junge Regisseurin inszeniert an der Sächsischen Staatsoper in Dresden bereits zum zweiten Mal eine Oper von Hans Werner Henze – mit einer aufwendigen Konstruktion mitten durch den Saal der Semperoper.
Hintergrund: CHRISTOPH FRANKE – 50 Spuren für Carmen
Autor: Ursula Ehrensberger · Ausgabe 09/2012
Eine Operngesamtaufnahme auf CD, im Studio produziert, ist eine Seltenheit geworden. Ein Gespräch mit dem für das einzigartige Klangerlebnis verantwortlichen Aufnahmeleiter der neuen »Carmen« bei EMI.
Im Gespräch: EDDA MOSER – Immer eine Suchende
Autor: Dr. Andreas Laska · Ausgabe 09/2012
Mit ansteckender Begeisterung und entwaffnender Offenheit widmet sich die beliebte Künstlerin heute der Ausbildung und Förderung junger Sänger.
AUFFÜHRUNGEN
INTERNATIONALE GLUCK-OPERN-FESTSPIELE La Toison d’Or
26. Juli · Opernhaus Nürnberg · Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 09/2012
Mit der konzertanten Darbietung seines 1786 in Paris uraufgeführten Opernerstlings kehrte der 1756 in Nürnberg geborene Komponist Johann Christoph Vogel in seine Heimatstadt zurück und wurde zum Hauptereignis der diesjährigen Gluck-Festspiele.
SALZBURGER FESTSPIELE Ariadne auf Naxos
29. Juli · Haus für Mozart · Autor: M. Wilks · Ausgabe 09/2012
Nach einigen Absagen war Jonas Kaufmann wieder da und meisterte die gefürchtete Rolle des Bacchus.
SEEFESTSPIELE MÖRBISCH Die Fledermaus
12. Juli · Seebühne · Autor: W. Kutzschbach · Ausgabe 09/2012
Wahrscheinlich war es die beste Produktion der nun nach zwanzig Jahren zu Ende gehenden Intendanz Harald Serafins, der nicht nur in seiner gewohnt launigen Begrüßungsansprache wieder ganz in seinem Element war.
LONDON Les Troyens
25. Juni · Royal Opera House · Autor: M. Lehnert · Ausgabe 09/2012
Eine Realisierung von Berlioz’ fünfaktiger Oper ist für jedes Opernhaus eine große Herausforderung. Am Royal Opera House schien jede Bild-Nuance der Musik abgelauscht und verlieh der Aufführung eine ganz eigene entrückte Aura.
MÜNCHNER OPERNFESTSPIELE Götterdämmerung
30. Juni · Nationaltheater · Autor: J.-M. Wienecke · Ausgabe 09/2012
Welch eine Wendung! Mit einem unerwarteten Kurswechsel steuerte Andreas Kriegenburg seinen Münchner „Menschen-»Ring«“ in ein fulminantes Finale.
KAMMEROPER SCHLOSS RHEINSBERG Kronprinz Friedrich
20. Juli · Schlosstheater · Autor: J. Gahre · Ausgabe 09/2012
Wo könnte der 300. Geburtstag von Friedrich dem Großen stilvoller gefeiert werden als im Schlosstheater Rheinsberg? Zum Auftakt des diesjährigen Festivals wurde Siegfried Matthus’ Oper in einer neuen, opulenteren Orchesterfassung aufgeführt.
SALZBURGER FESTSPIELE La Bohème
1. August · Großes Festspielhaus · Autor: M. Wilks · Ausgabe 09/2012
Wie bei den zeitgleich stattfindenden Olympischen Spielen lastete auf den Protagonisten dieses vermeintlichen Spielzeithöhepunktes ein gewaltiger Druck. Es gab souveräne Goldmedaillen, wenn auch keinen „sängerolympischen Rekord.“
MÜNCHEN La Straniera
5. Juli · Philharmonie · Autor: J.-M. Wienecke · Ausgabe 09/2012
Wer die filigrane Kunst Edita Gruberovas auch im mittlerweile fortgeschrittenen Karriere-Stadium zu schätzen weiß, kam bei deren konzertantem Rollendebüt einmal mehr auf seine Kosten.
SANKT GALLER FESTSPIELE La damnation de Faust
4. Juli · Klosterhof · Autor: Th. Baltensweiler · Ausgabe 09/2012
Das Berlioz-Werk entwickelt in Carlos Wagners Inszenierung stärkere Bühnenwirksamkeit als gemeinhin – und diesen Schub an Theatervitalität kann es ebenso vertragen wie eine großformatige Produktion auf einer Freilichtbühne.
BAYREUTHER FESTSPIELE Der fliegende Holländer
25. Juli · Festspielhaus · Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 09/2012
Es gibt sie noch, die großen magischen Momente der Oper. Im Festspielsommer 2012 war es das zentrale Duett zwischen Senta und Holländer, in dem sich alle Emotionen auf der Bühne, im Graben und im Zuschauerraum bündeln sollte.
SPECIALS / INFO
NAMEN UND DATEN
ROBERTO ALAGNA singt zur Saisoneröffnung am 4., 7., 10. und 13. September an der Wiener Staatsoper viermal die Titelpartie in »Don Carlo« neben Simon Keenlyside als Posa und Krassimira Stoyanova als Elisabetta. Im kommenden Jahr wird er in Wien als Gustavo in »Un ballo in maschera«, Werther, Don José und Cavaradossi zu Gast sein. In Marseille ist er für den 12. und 15. Juli 2013 als Aeneas in »Les Troyens« angekündigt und im Pariser Salle Pleyel als Nadir in den »Perlenfischern«.
NACHRUF
EVELYN LEAR
Die am 8.1.1926 in Brooklyn geborene Sopranistin russisch-jüdischer Herkunft hatte sich zunächst auf dem Klavier und dem Horn ausbilden lassen, ehe sie mit 17 Jahren ihrer Leidenschaft nachkommend ein Gesangsstudium an der New Yorker Universität begann. Es folgten weitere Studien am Hunter College und an der Juilliard School of Music in New York. Dort lernte Lear ihren zweiten Ehemann, den Bariton Thomas Stewart, kennen. Gemeinsam gingen sie nach Deutschland, wo sich Lear an der Berliner Musikhochschule weiter ausbilden ließ. 1959 erfolgte ihr Debüt als Komponist in »Ariadne auf Naxos« an der Städtischen Oper Berlin, heute Deutsche Oper, dessen Ensemble sie bis 1964 angehörte. Einen persönlichen Erfolg ersang sich Lear 1963 bei den Wiener Festwochen als Lulu, die fortan als ihre Paraderolle gelten sollte und auch unter der Leitung von Karl Böhm bei „Deutsche Grammophon“ erschienen ist. Rasch folgten Gastspiele an den Opernhäusern in Wien, München, London, Hamburg und bei den Salzburger Festspielen. 1967 trat sie in das Ensemble der Metropolitan Opera in New York ein, deren Mitglied sie für fast 20 Jahre bleiben sollte. Ihre Bühnenlaufbahn beendete Lear 1985 als Marschallin im »Rosenkavalier« an der Met. Neben Ihrer Gesangskarriere setzten sich die Sopranistin und ihr Mann mit dem „Emerging Singers Program“ für den Sängernachwuchs ein. Evelyn Lear ist am 1. Juli 2012 im Alter von 86 Jahren verstorben.
REPORT
LA BOHÈME
Pucciniglück bei den Münchner Opernfestspielen: Mehr als 40 Jahre alt ist die »Bohème«-Inszenierung von Otto Schenk und erwacht doch problemlos zu neuem Leben wenn zwei Sängerpersönlichkeiten wie Angela Gheorghiu und Joseph Calleja in neuen Kostümen und glänzender Abendform auf der Bühne stehen. Es herrschte nicht nur stimmliche, sondern auch darstellerische Harmonie.
AUDIO
Elina Garanča ROMANTIQUE
DG 0028947900719, 1 CD ∙ Autor: S. Martens ∙ Ausgabe 09/2012
Ein halbes Jahr lang hatte sie eine Babypause eingelegt. Nun ist Elina Garanča wieder zurück auf der Bühne und stellt gleichzeitig ihr viertes Soloalbum mit Arien und Szenen um Liebe und Verzweiflung vor.
Joseph Calleja BE MY LOVE – A TRIBUTE TO MARIO LANZA
DECCA 478 3531 , 1 CD ∙ Autor: Y. Han ∙ Ausgabe 09/2012
Dem legendären Mario Lanza verdankt Joseph Calleja seine Leidenschaft für die Oper. Nun zollt er ihm mit einem Streifzug durch dessen künstlerisches Schaffen Tribut. Eine bunte Hommage, in der sich Canzoni an klassische Opernarien und unvergängliche Songs aus Lanzas Filmen reihen.
CD-NEWS
Simone Kermes DRAMMA
SONY 88691963952, 1 CD Autor: J. Gahre/ Y. Han · Ausgabe 09/2012
In Bad Kissingen beim „Kissinger Sommer“ und in Weimar beim „Lyrischen Salon“ begeisterte Simone Kermes in diesem Sommer mit ihren Soloprogrammen. „Summertime“ aus »Porgy and Bess«, „Glitter and be Gay“ aus Bernsteins »Candide«, Barockes von Händel und Purcell – Stille im Wechsel mit furiosen Koloraturen. Ein Abwechslungsreichtum, der sich auch auf ihrer neuesten CD „Dramma“ mit hauptsächlich Weltersteinspielungen wiederfindet. Dass sie im Booklet als „verrückte Barock-Rockerin“ bezeichnet wird, sieht die Leipzigerin gelassen: „Ich bin eben crazy.“
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