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Das Opernglas - Ausgabe 06/2017 ePaper

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Rückzug auf dem Höhepunkt: Renée Fleming verabschiedete sich an der Met von der Partie der Marschallin, José Cura feierte ein umjubeltes Debüt als Peter Grimes in Bonn, Barbara Frittoli und Massimo Giordano adelten eine Galavorstellung von »Adriana Lecouv

INHALTSVERZEICHNIS

INHALTSVERZEICHNIS

Ausgabe 06/2017

Das komplette Inhaltsverzeichnis mit allen Themen
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EDITORIAL

EDITORIAL

Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 6/2017

Von wegen Provinz! Einem sich hartnäckig haltenden Klischee zum Trotz sind etliche international gefragte Sängerpersönlichkeiten durchaus sehr gern auch einmal eben nicht am Staatstheater präsent, sondern tummeln sich zwischendurch an Opernhäusern, die abseits der bekannten Star-Jetset-Route liegen. José Curas Begeisterung für die Arbeit an deutschen Opernhäusern mittlerer Größe ist inzwischen sogar fast sprichwörtlich, sein jüngster Erfolg an der Oper Bonn spricht für sich. Ein besseres Argument für den Ensemblegedanken kann es kaum geben.
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INTERVIEWS

Das Interview: OLGA BEZSMERTNA – Steile Karriere

Autor: Thomas Rauchenwald · Ausgabe 6/2017

Die Karrierekurve der ukrainischen Sopranistin zeigt steil nach oben. An der Wiener Staatsoper gelangen ihr in kurzer Zeit große Erfolge. Im Juni nun singt sie dort erstmals die Hauptpartie in einer großen Premiere.

Im Gespräch: Constantin Trinks – Die Balance halten

Autor: Sebastian Barnstorf · Ausgabe 6/2017

Wagner im Fokus: Der Dirigent freut sich auf spannende Projekte. Anfang Juni debütiert er mit »Lohengrin« am Nationaltheater in Prag; für die Inszenierung ist Katharina Wagner verantwortlich, die eine Produktion ihres Vaters Wolfgang Wagner wieder aufleben lässt.

Das Porträt: ERIC CUTLER – Fulminant ins Heldenfach

Autor: Andreas Laska · Ausgabe 6/2017

Der amerikanische Tenor hat in erstaunlich kurzer Zeit einen sehr erfolgreichen Fachwechsel vollzogen: vom Belcanto direkt ins jugendlich-dramatische Fach. Im Interview spricht er über Stimme und Technik, sein aktuelles Repertoire und den Spagat zwischen Beruf und Familie.

AUFFÜHRUNGEN

DÜSSELDORF Don Pasquale

29. April · Autor: M. Lode-Gerke · Ausgabe 6/2017

Rolando Villazóns schlüssiger Regiearbeit für die Oper Düsseldorf, die in einer Kooperation mit der Wiener Volksoper entstanden ist, fehlte es nicht an witzigen Einfällen. Die sehenswerte Inszenierung mit Lucio Gallo in der Titelpartie bereitete Künstlern wie Publikum gleichermaßen Spaß.

BONN Peter Grimes

7. Mai · Autor: L.-E. Gerth · Ausgabe 6/2017

Mit Spannung war diese Premiere an der Bonner Oper erwartet worden, zu der auch Fans aus weiterer Entfernung anreisten, um ein besonderes Debüt zu erleben. Denn mit der Titelrolle in Benjamin Brittens Meisterwerk erfüllte sich José Cura nach dem Tannhäuser in Monte Carlo einen weiteren großen Wunsch, zählt doch der Grimes zu den Traumrollen, die er unbedingt noch singen wollte.

ESSEN Le Prophète

9. April · Autor: A. Laska · Ausgabe 6/2017

Die Meyerbeer-Renaissance geht weiter! Nachdem etliche deutsche Opernhäuser in den vergangenen Monaten die »Hugenotten« auf den Spielplan gesetzt hatten, wagte sich das Essener Aalto-Theater an den noch seltener gespielten »Prophète«. In der Titelpartie begeisterte John Osborn mit einer herausragenden Leistung.

KÖLN Turandot

2. April · Staatenhaus · Autor: A. Laska · Ausgabe 6/2017

Von wegen eisumgürtete Prinzessin: Turandot ist ein trotziges Kind in einem plüschigen rosa Reifrock und mit einer überdimensionalen Schleife auf dem Kopf. In Catherine Foster hat die Regisseurin Lydia Steiner eine ideale Interpretin für ihren Ansatz gefunden. Aber auch das restliche Ensemble sowie das Gürzenich-Orchester rissen das Kölner Publikum zu Ovationen hin.

LINZ Die Harmonie der Welt

8. April · Autor: T. Kliche · Ausgabe 6/2017

Eine umjubelte Premiere erlebte Paul Hindemiths »Die Harmonie der Welt« am Landestheater Linz. Das fünfaktige Bühnenwerk über Leben, Erkenntnisstreben und Vollendung des Astronomen Johannes Kepler mit dem Libretto vom Komponisten ist eine Rarität auf den Spielplänen, fordert es doch ein Großaufgebot und alle spieltechnischen Möglichkeiten eines Theaters.

FOKUS WAGNER

SCHWERES FACH

Die Werke Richard Wagners gehören zu den größten Herausforderungen einer Opernbühne. Insbesondere die deutschen Theater stellen sich dieser Aufgabe mit nicht nachlassendem Elan. Ein Überblick über Wohl, Wahn und Wehe der jüngsten Wagner-Premieren in Meiningen, wo nach 23 Jahren die »Meistersinger« wieder zu erleben waren (Foto), in Berlin, wo an der Deutschen Oper der »Fliegende Holländer« neu inszeniert wurde, sowie in Coburg und Darmstadt.

BLICKPUNKT RICCARDO ZANDONAI

RARITÄT IM DOPPELPACK

In diesem April brachten gleich zwei Opernhäuser, das Theater Erfurt und das Staatstheater Braunschweig, szenische Produktionen einer Rarität heraus, die in Deutschland seit 75 Jahren keine szenische Neubefragung mehr erfahren hatte, in den 1940er-Jahren aber durchaus an mehreren deutschen Bühnen zur Aufführung gekommen war: Riccardo Zandonais »Giulietta e Romeo«.

NEW YORK Der Rosenkavalier

24. April · Metropolitan Opera · Autor: Th. Baltensweiler · Ausgabe 6/2017

Renée Fleming verabschiedete sich an der Met von der Partie der Marschallin – in einer von Robert Carsen in der Entstehungszeit der Oper angesiedelten Inszenierung, die die Diva in ein besonders vorteilhaftes Licht rückte. Mit dabei: Elīna Garanča als Octavian und Günther Groissböck als Ochs. Die im kleineren Rose Theater im Lincoln Center wiederbelebte New York City Opera spielte Ottorino Respighis kaum bekanntes Werk »La campana sommersa«, in dem Tenor Marc Heller nicht nur seine, sondern kurzfristig auch die Vorstellungen der Alternativbesetzung übernahm.

SPECIALS / INFO

NACHRUF

Am 19. Mai ist Endrik Wottrich auf dem Celler Stadtfriedhof beigesetzt worden. Überraschend war der vielseitige deutsche Tenor am 26. April 2017 im Alter von nur 52 Jahren in Berlin an Herzversagen verstorben. Am 13. Oktober 1964 in Celle geboren hatte Wottrich bei Ingeborg Hallstein Gesang und dazu auch Violine studiert und war anschließend an der New Yorker Julliard School weiter ausgebildet worden. Seit seinem Debüt im September 1992 als Cassio in Verdis »Otello« am Hessischen Staatstheater Wiesbaden gelang eine mehr als 25-jährige Karriere, in der Wottrich eine große Bandbreite an Partien sang. 2015 hatte er unter der Leitung von Zubin Mehta im Teatro San Carlo von Neapel als Tristan in der Erstaufführung von »Tristan und Isolde« des Opernhauses debütiert und in den vergangenen Wochen noch den Hagenbach in Alfredo Catalanis »La Wally« an der Volksoper Wien gesungen. Die als nächstes geplanten Partien des Herodes in »Salome« und des Alwa in »Lulu« hat der plötzliche Tod ebenso verhindert wie die weiteren Wagnerrollen, die man sich von ihm gewünscht hätte. Vor allem als Siegmund in »Die Walküre« hatte er im sogenannten „Thielemann-Ring“ bei den Bayreuther Festspielen große persönliche Erfolge gefeiert. 2001 war – ebenfalls unter Thielemann – sein Wechsel vom lyrischen Tenor zum Stolzing erfolgt. Zuvor hatte er 1996 als Junger Seemann in Bayreuth debütiert und dann dort auch David und Froh gesungen. In Christoph Schlingensiefs Maßstäbe setzender Bayreuther »Parsifal«-Produktion sang er im Premierenjahr die Titelpartie, an der Mailänder Scala war er der Tannhäuser und am Royal Opera House Covent Garden der Florestan in Beethovens »Fidelio«, 2007 unter Antonio Pappano neben Karita Mattila als Leonore und 2011 unter Sir Mark Elder neben Nina Stemme. Peter Mario Katona, langjähriger Besetzungschef am Royal Opera House: „Wottrich war gesegnet mit einer außergewöhnlichen Stimme von großer Kraft und Ausdrucksintensität. Er war ein sehr hart arbeitender, warmherziger und überaus aufrichtiger Mensch und in seinen besten Momenten als Künstler und als Sänger unvergleichlich beeindruckend“. Endrik Wottrich bleibt auch in unserer Redaktion unvergessen nicht nur als großer Tenor, sondern auch charismatische Persönlichkeit mit Charakter.

REPORT

FASZINIEREND

Dank einer Kombination aus gelungener musikalischer Umsetzung und mitreißender szenischer Interpretation wurde die Schweizer Erstaufführung der 1980 uraufgeführten Oper »Satyagraha« von Philip Glass am Theater Basel zu einem großen Erfolg. Der Ballettchef der koproduzierenden Vlaamse Opera, Sidi Larbi Cherkaoui, hat für die 11 Tänzer der Antwerpener Eastman-Kompanie eine Choreografie entwickelt, die ein Maximum an Spannung und Kraft aus den sanft dahinfließenden Harmoniewellen zog und die Szenen aus Gandhis Leben, auf dem das Werk des amerikanischen Komponisten lose basiert, zu ausdrucksstarken Bühnenmomenten werden lassen. Ein optisch wie expressiv faszinierendes Bewegungstheater auf schlichter Bühne.

VORSCHAU

Stab-Übergabe beim Lehár-Festival in Bad Ischl: Thomas Enzinger (li.) hat als Intendant die Nachfolge von Michael Lakner übernommen, der an die Bühne Baden wechselt. Das Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel wird mit Philippe Boesmans neuer Oper »Pinocchio« wiedereröffnet. Eine der wenigen komischen Opern der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, Hans Werner Henzes »Der junge Lord«, leitet den Premierenreigen der Spielzeit 2017/18 an der Staatsoper Hannover ein.

NAMEN UND DATEN

GIAMPAOLO BISANTI dirigiert aktuell drei mit Yonghoon Lee (Don José) und Clémentine Margaine (Titelpartie) besetzte »Carmen«-Aufführungen an der Sächsischen Staatsoper in Dresden (16., 18., 23.6.). Nach zwei Opernkonzerten mit dem Titel „Viva Verdi!“ am Théâtre des Champs-Elysées (30.6. + 1.7.) wird der in Mailand geborene und ausgebildete Dirigent Verdis »Aida« am Teatro Petruzzelli in Bari (September) und an der Deutschen Oper Berlin (September / Oktober) leiten. Außerdem führen ihn Operndirigate nach Liège, Lausanne und an die Wiener Staatsoper. Weitere Infos und Termine von Julia Kleiter, Gregory Kunde, Nadine Sierra, Carlo Rizzi, Patrizia Ciofi, Adrian Eröd u.a.

AUDIO

NEUE CDs

Bereits vor längerer Zeit ist bei CPO eine überaus charmante Einspielung von Jacques Offenbachs »La Périchole« mit dem Ensemble der Staatsoperette Dresden als Ersteinspielung in deutscher Sprache herausgekommen. Sie dokumentiert nicht nur eine fabelhafte Ensemblequalität, sondern auch jenes stilistische Feingefühl, das in einer Hörspielmanie im besten Sinne amüsanten Genuss an den Dialogen und der textlich-musikalischen Durchdringung jener aparten Musik verschafft, mit der der Komponist noch die größten Banalitäten der Handlung zu einer geschlossenen geistreichen Umsetzung zusammenfügen konnte. Das wird bemerkenswerterweise stets dann am deutlichsten, wenn unprätentiös, aber sauber und engagiert, schwungvoll und kompetent musiziert, dynamisch variiert (Bravo auch für das Orchester) und gesungen wird, wie hier unter der Leitung des langjährigen Chefs der Staatsoperette Ernst Theis.

CD-NEWS

Als die lettische Sängerin Elīna Garanča im Jahr 2003 ihren internationalen Durchbruch in Salzburg hatte, galt sie als Senkrechtstarterin und konnte schon zwei Jahre später mit ihrem Mozart-Recital und der Gesamtaufnahme von Vivaldis »Bajazet« ihren jungen Ruhm festigen. An diese ersten Einspielungen will die "Mozart / Vivaldi" betitelte Compilation erinnern: Unglaublich, mit welcher Perfektion und welchem Engagement die junge Garanča damals aus Mozarts »Cosi fan tutte« Arien sowohl der Dorabella (Mezzosopran) als auch der Fiordiligi (Sopran) sang, der Partie des Ramiro in »La finta giardiniera« zu vitalem Leben verhalf und wie herrlich sie die selten zu hörende Konzertarie „Non temer amato bene“ – für Orchester und Klavier! – durch ihren Gesang zu einem kostbaren Juwel machte. Dazu neue Lied-CDs von Olga Peretyatko, Maria Bengtsson, Xavier Sabata, Roberta Invernizzi u.a.

DVD / BLURAY

DVDs

Bizet, zwei Männer, eine unkonventionelle Frau, exotisches Sujet. Das sind keine Stichworte für die Oper »Carmen«, sondern für die zwölf Jahre vor der berühmten Oper entstandenen »Les pêcheurs de perles«. Dank der Metropolitan Opera waren die »Perlenfischer« im Dezember 2015 einem breiten New Yorker Publikum mit deren erster Neuproduktion seit rund 100 Jahren bekanntgemacht worden. Ein Mitschnitt der Kinoübertragung ist nun auf DVD und Blu-ray erschienen und dokumentiert die wunderschön anzusehende, erstklassig musizierte Aufführung unter der musikalischen Leitung von Gianandrea Nosead und mit den Solisten Diana Damrau, Mariusz Kwiecien und Matthew Polenzani.