Das Opernglas - Ausgabe 06/2015 ePaper
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Wien umjubelte Juan Diego Flórez als Ernesto in einer amüsanten Neuinszenierung von »Don Pasquale«, das Publikum in der Met begeisterte sich für Marcelo Álvarez als Turiddu und Canio im berühmten Verismo-Doppel. Nina Stemme sang am Eröffnungstag der EXPO
INHALTSVERZEICHNIS
EDITORIAL
EDITORIAL
Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 6/2015
Schublade auf, den Namen hinein – und das Etikett hält, oftmals für lange Jahre. So kann es schon einmal laufen, erstaunlicherweise auch und gerade in einer eilenden, sich permanent und rasant verändernden Zeit, in der die schnelle Entscheidung oftmals mehr gefragt ist als eine ruhige, kluge Reflektion.
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INTERVIEWS
Das Interview: ADRIAN ERÖD – Ausgesprochenes Glück
Autor: Boris Gruhl · Ausgabe 6/2015
Zwischen „schönen“ und „schrägen“ Tönen: Ein Gespräch mit Bariton Adrian Eröd, der sich aktuell auf den Prospero in der Österreichischen Erstaufführung von Thomas Adès Oper »The Tempest« an der Wiener Staatsoper freut.
Im Gespräch: JOSÉ CURA – Suche nach vollkommener Verwirklichung
Autor: Yeri Han · Ausgabe 6/2015
Volles Programm und klare Worte: Der argentinische Tenor spricht im Interview ausführlich über eigene Ansprüche, die Tücken der Branche und spannende Zukunftspläne.
Das Porträt: LENA BELKINA – Verlockende Angebote
Autor: Andreas Laska · Ausgabe 6/2015
Bereits ihr Festengagement in Leipzig war für sie ein Traum. Dann kamen die Wiener Staatsoper sowie ein Opernfilm, nun folgt ihre erste Solo-CD.
AUFFÜHRUNGEN
NEW YORK Cavalleria rusticana / Pagliacci
14. April ∙ Metropolitan Opera · Autor: F. Plotkin · Ausgabe 6/2015
Marcelo Álvarez, Eva-Maria Westbroek und Patricia Racette waren die Stars in David McVivars Neuproduktion des berühmten Verismo-Doppels, das an der Met eine seit 1970 laufende Inszenierung von Franco Zeffirelli ablöste.
DRESDEN Der Freischütz
1. Mai · Semperoper · Autor: U. Ehrensberger · Ausgabe 6/2015
Eine überzeugende Regie sowie eine beeindruckende orchestrale Leistung unter Chefdirigent Christian Thielemann ließen am Premierenabend ein angetanes Publikum in der Semperoper und beim Public Viewing auf dem Theaterplatz zurück.
KOPENHAGEN Saul und David / Maskarade
17./18. April ∙ Königliche Oper · Autor: G. Helbig · Ausgabe 6/2015
Die Königliche Oper in Kopenhagen feierte den 150. Geburtstag des dänischen Komponisten Carl Nielsen mit mehreren Aufführungen seiner beiden Musiktheaterwerke.
MAINZ Die Meistersinger von Nürnberg
26. April ∙ Staatstheater · Autor: L.-E. Gerth · Ausgabe 6/2015
Diese Premiere der »Meistersinger« war vor allem ein Sängerfest und darf als gelungener Höhepunkt der ersten Spielzeit des neuen Intendanten Markus Müller gelten.
MAILAND Turandot
1. Mai · Teatro alla Scala · Autor: W. Kutzschbach · Ausgabe 6/2015
Am Tag der EXPO-Eröffnung in Mailand hatte zugleich Nikolaus Lehnhoffs Inszenierung von Puccinis fernöstlicher Oper Premiere. In der Titelpartie gastierte Nina Stemme.
WIEN Don Pasquale
26. April · Staatsoper · Autor: Y. Han · Ausgabe 6/2015
Nach 38 Jahren feierte an der Wiener Staatsoper ein neuer »Don Pasquale« Premiere, wobei das vorzügliche Ensemble um Juan Diego Flórez, Valentina Nafornita und Michele Pertusi immer wieder zum Lachen animierte.
BRAUNSCHWEIG Sturmhöhe
11. April ∙ Staatstheater · Autor: S. Barnstorf · Ausgabe 6/2015
Bernard Herrmanns Vertonung des Romans „Wuthering Heights“ von Emily Brontë sorgte in allen Belangen für eine Sternstunde am Staatstheater.
FREIBURG Die Königin von Saba
3. Mai ∙ Opernhaus · Autor: C. Fischer · Ausgabe 6/2015
Einst eine der meistgespielten Opern im Repertoire: Karl Goldmarks 1875 an der Wiener Hofoper uraufgeführte »Königin von Saba«. Am Theater Freiburg war sie vor allem musikalisch ein Fest.
LEIPZIG Siegfried
12. April ∙ Opernhaus · Autor: S. Barnstorf · Ausgabe 6/2015
In Leipzig wurde weiter an Wagners »Ring« geschmiedet – mit Erfolg. Vor allem Intendant und Dirigent Ulf Schirmer, Christian Franz in der Titelpartie und Elisabet Strid mit ihrer ersten »Siegfried«-Brünnhilde boten tolle Leistungen.
MONTE-CARLO Don Giovanni
30. März · Salle Garnier · Autor: W. Kutzschbach · Ausgabe 6/2015
Neben dem kongenialen Damen-Duo Sonya Yoncheva und Patrizia Ciofi war es vor allem der vor Kraft und Leidenschaft nur so strotzende Erwin Schrott als Don Giovanni, der den Zuschauern in Monte-Carlos prächtigem Opernhaus nachhaltig in Erinnerung bleiben dürfte.
SPECIALS / INFO
NAMEN UND DATEN
Massimo Cavalletti gastiert im Juni als Escamillo in »Carmen« an der Mailänder Scala. Mit dem Renato in »Un ballo in maschera« hat er sich eine neue Partie erarbeitet, die er unter der musikalischen Leitung von Zubin Mehta im Juli erstmals dem Publikum in Tel Aviv, Haifa und Jerusalem präsentieren wird. Zuvor gastiert er noch als Belcore in »L’elisir d’amore« an der Seite von Diana Damrau (Adina) und Pavol Breslik (Nemorino) im Rahmen der Festspiele Zürich. In gleich drei nacheinander folgenden Produktionen wird der Bariton ab August dann erneut an der Mailänder Scala zu erleben sein. Außerdem Termine und Infos von Matthias Klink, Eva-Maria Westbroek, Mariss Jansons, Gun-Brit Barkmin, Edgardo Rocha, Karine Babajanyan u.a.
REPORT
CHEFARZT ALMAVIVA
Im Rahmen seiner „Beaumarchais-Trilogie“ präsentierte das Theater an der Wien jetzt die Neuproduktion von Mozarts »Le nozze di Figaro«.
Für die Inszenierung konnte der österreichische Autor, Regisseur und Produzent Felix Breisach gewonnen werden. Dessen Sichtweise auf den „tollen Tag“ wirkt zeitgemäß und radikal: Der sexbesessene Conte Almaviva ist hier der Chefarzt einer psychiatrischen Klinik, Contessa Almaviva die erotischen Abenteuern mit dem Personal und den Patienten durchaus nicht abgeneigte Verwaltungschefin. In einer irr dreisten und bewegungsreichen Personenregie, die vom Publikum auch sehr wohlwollend aufgenommen wird, spielt sich Mozarts Meisterwerk schlüssig und nachvollziehbar wie selten ab.
Marc Minkowski und sein Ensemble Les Musiciens du Louvre Grenoble steuern einen warmen, edlen und sinnlichen Mozart-Klang bei, und aus einem insgesamt ausgewogenen Ensemble – Alex Esposito als Figaro und protzender Konkurrent des Grafen, Emöke Barath als lüstern verschlagene Susanna – ragen insbesondere Annett Fritsch als Contessa sowie Stephane Degout als männlich viriler Conte Almaviva hervor.
Für die Inszenierung konnte der österreichische Autor, Regisseur und Produzent Felix Breisach gewonnen werden. Dessen Sichtweise auf den „tollen Tag“ wirkt zeitgemäß und radikal: Der sexbesessene Conte Almaviva ist hier der Chefarzt einer psychiatrischen Klinik, Contessa Almaviva die erotischen Abenteuern mit dem Personal und den Patienten durchaus nicht abgeneigte Verwaltungschefin. In einer irr dreisten und bewegungsreichen Personenregie, die vom Publikum auch sehr wohlwollend aufgenommen wird, spielt sich Mozarts Meisterwerk schlüssig und nachvollziehbar wie selten ab.
Marc Minkowski und sein Ensemble Les Musiciens du Louvre Grenoble steuern einen warmen, edlen und sinnlichen Mozart-Klang bei, und aus einem insgesamt ausgewogenen Ensemble – Alex Esposito als Figaro und protzender Konkurrent des Grafen, Emöke Barath als lüstern verschlagene Susanna – ragen insbesondere Annett Fritsch als Contessa sowie Stephane Degout als männlich viriler Conte Almaviva hervor.
VORSCHAU
Kent Nagano dirigiert zum Amtsantritt als neuer GMD an der Hamburgischen Staatsoper eine Neuproduktion von Hector Berlioz‘ »Les Troyens« in einer vom französischen Komponisten Pascal Dusapin erarbeiteten Strichfassung. Die zugleich erste Saison des neuen Intendanten Georges Delnon wird damit am 19. September eröffnet. Ebenfalls unter Naganos Leitung: Die Uraufführung eines Auftragswerks der Staatsoper: »Das stille Meer« des japanischen Tonsetzers Toshio Hosokawa. Die Berliner Staatsoper Unter den Linden, die noch zwei weitere Spielzeiten in ihrem Ausweichquartier Schiller Theater wird ausharren müssen, startet mit einer Neuinszenierung der »Meistersinger von Nürnberg« durch Andrea Moses. Das Royal Opera House in London kündigt als erste Premiere Christoph Willibald Glucks »Orphée et Eurydike« mit Juan Diego Flórez als Orphée an, und auch Produktion und Besetzung der Osterfestspiele 2016 in Salzburg stehen fest: Christian Thielemann wird Verdis »Otello« mit Johan Botha in der Titelpartie dirigieren.
AUDIO
Christiane Karg SCENE!
BERLIN CLASSICS 0300646, 1 CD ∙ Autor: J. Gahre ∙ Ausgabe 6/2015
Sechs wie für sie maßgeschneidert wirkende Arien von Beethoven („Ah, perfido!“), Haydn, Mozart und Mendelssohn-Bartholdy hat sich Christiane Karg auf ihrer neuen CD zusammengestellt. Sie macht aus ihnen lebendige „Szenen“ mit Charme und großen Emotionen. „Verlorene Gestalten“ nennt Karg die Frauen, um die es in diesen – zum Teil weniger bekannten - Stücken geht.
DVD / BLURAY
Gaetano Donizetti LA FAVORITE
OPUS ARTE 1166 D, 1 DVD ∙ Autor: M. Wilks ∙ Ausgabe 6/2015
Die „Bonbon-Ästhetik“ dieser Produktion inklusive glamouröser Kostüme vor scherenschnittartigen Rundbögen hat durchaus ihren Reiz – zumal wenn die musikalische Gesamtleistung überzeugt: In der Titelpartie ist Kate Aldrich zu hören, Ludovic Térzier singt den König Alphonse.
Wolfgang Amadeus Mozart LA FINTA GIARDINIERA
ERATO 0825646166459, 2 DVDs ∙ Autor: M. Lode-Gerke ∙ Ausgabe 6/2015
Äußerst sparsam ist die Szene dieser beachtlichen Inszenierung von David Lescot aus der Oper von Lille ausgestattet. Emmanuel Haïm dirigiert ihr Ensemble „Le Concert d’Astrée“ sowie eine vorwiegend junge Sängerschar mit der hervorragenden Sopranistin Erin Morley in der Titelrolle.
Aribert Reimann LEAR
ARTHAUS MUSIK 109063, 1 DVD ∙ Autor: A. Laska ∙ Ausgabe 6/2015
Die Hamburger Erstaufführung von Aribert Reimanns »Lear« 2012 darf als eine der gelungensten Premieren in der Ära von Simone Young gelten. Im Rahmen einer Wiederaufnahme im vergangenen Jahr wurde die Produktion mit Bo Skovhus in der Titelpartie für DVD mitgeschnitten.
Fotos diese Seite © Das Opernglas/Olah, Karlinsky, Spicker, Cura, Creutziger, Brescia/Amisano, Hanel, Pöhn, Weaver, Schulze, Abrahamsen, Muranyi, Beinhorn, Pipprich, Editar, Prammer, Broede, Haberland