Das Opernglas - Ausgabe 05/2012
INHALTSVERZEICHNIS
EDITORIAL
Editorial
Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 05/2012
Das Frühjahr ist traditionell eine spannende Jahreszeit für den Opernfan. Woche um Woche treten Intendanten und Direktoren an die Öffentlichkeit und präsentieren ihre Pläne. Faszination Saisonvorschau: Was kommt? Wer singt, dirigiert, inszeniert? Schnell sind die persönlichen Highlights ausgemacht.
INTERVIEWS
Das Porträt: NURIA RIAL - Zeit für Entdeckungen
Autor: Dr. Thomas Baltensweiler · Ausgabe 05/2012
Nuria Rial ist eine Spezialistin für Alte Musik. Ein Gespräch über ihren Werdegang – und die Entdeckung einer außergewöhnlichen Frau.
Das Interview: ERWIN SCHROTT - “Der Oper nicht mit Popularisierung die Würde nehmen.”
Autor: Ursula Ehrensberger · Ausgabe 05/2012
Ende Mai erscheint sein neues Solo-Album. Im Fokus: lauter „böse Jungs“. Im Gespräch zeigt sich der Sänger jedoch ausschließlich von einer charmanten Seite.
Vorgestellt: YONA KIM - Librettistin und Regisseurin
Autor: Yeri Han · Ausgabe 05/2012
Kim & Kim – ein starkes Doppel: Die beiden Koreanerinnen Yona Kim und Eunyoung Kim berichten von ihrer ersten gemeinsamen Oper.
Im Gespräch: GIORGIO BATTISTELLI - Der erzählende Komponist
Autor: Marc Fiedler · Ausgabe 05/2012
Mit seiner Vervollständigung der französischen Originalfassung von Gaetano Donizettis »Le Duc d’Albe«, die im Mai in Antwerpen uraufgeführt wird, gelingt eine Brücke zwischen dem Belcanto und der Musik des 21. Jahrhunderts.
Vorgestellt: EUNYOUNG KIM - „Musik für Menschen“
Autor: Yeri Han · Ausgabe 05/2012
Nach zahlreichen rein instrumentalen Werken, darunter Auftragskompositionen für den NDR und die Hamburger Symphoniker, steht mit »Mama Dolorosa« bei der Münchener Biennale im Mai die Uraufführung ihrer ersten mehraktigen Oper bevor.
AUFFÜHRUNGEN
KÖLN Rigoletto
15. März · Opernhaus · Autor: B. Kempen · Ausgabe 05/2012
Katharina Thalbach wagt das Unspektakuläre, um das ungeheuer Tragische dieser Oper sichtbar zu machen: Sie bringt den »Rigoletto« in der Urform seiner Geschichte auf die Bühne.
HANNOVER Die Teufel von Loudun
25. März · Opernhaus · Autor: S. Mauß · Ausgabe 05/2012
Um dreißig Minuten gekürzt konnte man Krzysztof Pendereckis Werk in Hannover pausenlos auf die Bühne bringen, was ihm außerordentlich gut bekam. Die Szenen gingen optimal ineinander über, das dramaturgische Tempo wurde klug gesteigert, und das Publikum konnte sich dem Sog der Handlung nicht entziehen.
HEIDELBERG Der tausendjährige Posten oder Der Germanist
10. März · Theater · Autor: H. Walter · Ausgabe 05/2012
Zwei literarisch arrivierte Damen haben die musikalischen Nummern aus zwei unbekannten Einaktern von Franz Schubert in ein neues Stück integriert, und schon konnte sich das Theater Heidelberg mit einer Uraufführung schmücken.
BERLIN Tristan und Isolde
27. März · Philharmonie · Autor: U. Ehrensberger · Ausgabe 05/2012
Marek Janowskis einzigartiges Projekt, alle 10 großen Wagneropern mit seinem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin konzertant zur Aufführung zu bringen, schreitet voran. Und mehr als alle anderen Wagner-Opern eignete sich dafür das hochromantische Liebesdrama.
LYON Parsifal
9. März · Opéra de Lyon · Autor: S. Barnstorf · Ausgabe 05/2012
François Girard ist von Haus aus Filmregisseur, und das Schaffen des 49-jährigen Frankokanadiers hat sich auf Musikfilme und –videos fokussiert. In Lyon bebilderte er Wagners „Weltabschiedswerk“.
OSTERFESTSPIELE SALZBURG Carmen
31. März · Großes Festspielhaus · Autor: M. Fiedler · Ausgabe 05/2012
Mit Bizets »Carmen« verabschiedeten sich Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker aus Salzburg, denn ab 2013 werden sie zu Ostern in Baden-Baden zu erleben sein. Keine konventionelle Carmen war Magdalena Kožená.
HAMBURG Manon Lescaut
1. April · Staatsoper · Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 05/2012
Ganz so übel, wie es die lautstarken Buhrufe für das Produktionsteam am Ende suggerierten, ist die Inszenierung nicht. Sie hat sogar etliche Meriten.
MÜNCHEN Die Walküre
11. März · Nationaltheater · Autor: J.-M. Wienecke · Ausgabe 05/2012
Die aufstampfenden Amazonen sorgen bei Weitem für keinen Skandal, allenfalls für süffisante Zwischenrufe. Diese »Walküre« ist gut spielbar und sängerfreundlich angelegt. Hohe Erwartungen hatte man an den Siegmund von Klaus Florian Vogt.
SPECIALS / INFO
REPORT
SELTENER GAST
Für die Hamburger Opernfans dürften die seit langem ausverkauften »La Bohème«-Vorstellungen mit Angela Gheorghiu als Stargast der saisonale Höhepunkt gewesen sein. Am Pult konnte man die unschiedlichen Herangehensweisen von Dirigent Alexander Soddy und Hauschefin Simone Young vergleichen. Für die dritte der drei geplanten Vorstellungen ließ sich die Gheorghiu dann entschuldigen. Die Staatsoper konnte als Ersatz aber immerhin Barbara Frittoli aufbieten.
NAMEN UND DATEN
JONAS KAUFMANN wird im Rahmen der Münchner Opernfestspiele 2013 den Manrico in einer Neuinszenierung von »Il Trovatore« singen. Die Hamburger Fans des Sängers müssen hingegen einen Auftritt des Tenors aus ihrem Terminkalender wieder streichen: Ein geplantes Konzert gemeinsam mit Anna Netrebko und Erwin Schrott im Derby-Park wurde abgesagt.
AKTUELL
DEBUT 2012
Noch bis zum 30. Juni sind Anmeldungen zum alle zwei Jahre stattfindenden Gesangswettbewerb DEBUT im Baden-Württembergischen Weikersheim über die Homepage www.debut.de möglich. Der Wettbewerb um die „Goldene Viktoria“, der von Beginn an bemüht war, eigene, neue Wege zu gehen und ein spannungsfreies Verhältnis zu den jungen Kandidaten aufzubauen, kann in diesem Jahr auf eine 10-jährige Geschichte zurückblicken und ist längst zur Institution geworden. Finanziert wird er größtenteils durch ein Sponsoring der Wittenstein AG und kann sehr erfolgreiche Preisträger vorweisen. Das Finale wird auch in diesem Jahr unter Mitwirkung der Württembergischen Philharmonie im benachbarten Bad Mergentheim ausgetragen.
NACHRUF
MARGARITA LILOWA, bulgarische Mezzosopranistin, Kammersängerin und langjährige Solistin der Wiener Staatsoper, ist nach schwerer Krankheit im Alter von 73 Jahren verstorben. „Das Auftreten Margarita Lilowas war der stärkste Eindruck der ganzen Saison" - schrieb einmal die Musikkritik im „San Francisco Chronicle": „In ihrer größten Rolle, der Azucena in Verdis »Il Trovatore«, klang die Stimme der Sängerin wie ein überirdisches Instrument. Schauspielerisch und stimmlich überragte sie alle, und der Erfolg der Oper muss als ihr persönlicher Triumph gelten.“ Lilowa wurde in dem kleinen bulgarischen Städtchen Tscherwen Briag geboren. Sie studierte an der Musikschule in Sofia sowie der Bulgarischen Staatlichen Hochschule für Musik und debütierte 1958 in der Volksoper Varna. Seit 1963 sang sie an der Wiener Staatsoper und gastierte an allen großen Bühnen weltweit. Herbert von Karajan hat sie wiederholt zu den Salzburger Festspielen eingeladen. Einige ihrer wichtigste Rollen waren Carmen, Fricka, Azucena, Eboli, Amneris und Ulrica.
AUDIO
Jules Massenet DON QUICHOTTE
MARIINSKY MAR 0523, 2 SACDs ∙ Autor: M. Lehnert ∙ Ausgabe 05/2012
Vor einhundert Jahren, 1912, ist der große französische Opernkomponist Jules Massenet gestorben, und die CD-Industrie beginnt die Erinnerungsfeierlichkeiten mit einer Aufnahme von »Don Quichotte« unter Valery Gergiev. Ein Klangerlebnis geprägt von großer Stilsicherheit. Eine weitere Rarität der französischen Oper neu auf CD: Ambroise Thomas’ Oper »Mignon« als historischer Mitschnitt aus der Metropolitan Opera.
DVD / BLURAY
SPECIAL Joyce DiDonato
Machte sie jüngst mit den Met-Kino-Übertragungen von Rossinis »Le Comte Ory« und dem Barock-Fest von »The Enchanted Island« Furore, kommen nun bei Virgin Classics zwei Einspielungen auf den Markt, die markanter in der Polarität kaum sein könnten: Jules Massenets »Cendrillon« in der DVD-Veröffentlichung einer Produktion vom Royal Opera House in London aus dem Jahr 2011 und Jake Heggies »Dead Man Walking« in der CD-Live-Aufzeichnung einer Aufführungsserie an der Oper von Houston aus dem Jahr 2010.
Umberto Giordano ANDREA CHÉNIER
CMAJOR 707908, 1 DVD · Autor: M. Wilks · Ausgabe 05/2012
Den Bregenzer Festspielen war im vergangenen Sommer eine Produktion gelungen, die bestes Freiluftspektakel bietet und auch den Kenner des Werkes ansprechen kann. Die nun veröffentlichte DVD lädt dazu ein, Erinnerungen aufzufrischen oder Vorfreude auf die Wiederaufnahme im kommenden Sommer zu wecken. Weiteres Highlight unter den neuen DVD-Veröffentlichungen: Beethovens »Fidelio« als Mitschnitt aus der Deutschen Oper Berlin mit Christa Ludwig als Leonore.
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