Das Opernglas - Ausgabe 02/2016
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pro
Vokale Glanzlichter: An der Pariser Nationaloper setzten sich Jonas Kaufmann und Sophie Koch zusammen mit Bryn Terfel für Berlioz’ »La Damnation de Faust« ein, am Liceu in Barcelona gab Juan Diego Flórez neben Elena Mosucs Lucia sein umjubeltes Debüt als
INHALTSVERZEICHNIS
EDITORIAL
Editorial
Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 2/2016
Przebudzenie – ein „Erwachen“ der Geister der Stadt zum Auftakt: Mitte Januar startete das polnische Wroclaw (Breslau) eindrucksvoll sein vielfältiges Jahresprogramm als Kulturhauptstadt 2016. Das allein schon städtebaulich einzigartige Juwel in Niederschlesien mit der so besonderen, wechselvollen Geschichte präsentiert sich von nun an einmal mehr als besonders vielseitig und kreativ – und dabei - geradezu demonstrativ weltoffen.
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INTERVIEWS
Das Interview: NINO MACHAIDZE – Immer 100 Prozent
Autor: Dr. Thomas Baltensweiler · Ausgabe 2/2016
Die gefragte Sopranistin erweitert ihr Repertoire in atemberaubendem Tempo. Aktuell steht Rossinis Desdemona in einer Neuproduktion im Theater an der Wien an.
Im Gespräch: MICHAEL FICHTENHOLZ – Eine große Herausforderung
Autor: Dr. Stefan Mauß · Ausgabe 2/2016
Der junge Russe ist seit der vorigen Saison Operndirektor am Badischen Staatstheater und Leiter der Händel-Festspiele in Karlsruhe.
Das Porträt: MASSIMO CAVALLETTI – Keine Schubladen!
Autor: Ursula Ehrensberger · Ausgabe 2/2016
Auf ein spezielles Fach festlegen lassen will sich der italienische Bariton, der zurzeit an der New Yorker Met in »Manon Lescaut« gastiert, nicht.
AUFFÜHRUNGEN
MANNHEIM Tancredi
4. Dezember ∙ Nationaltheater · Autor: C. Fischer · Ausgabe 2/2016
In seiner letzten, mit Raritäten gespickten Saison bot Mannheims scheidender Opernintendant Klaus-Peter Kehr auch einen vor allem musikalisch beglückenden »Tancredi« von Rossini auf.
PARIS La Damnation de Faust
8. Dezember · Opéra Bastille · Autor: S. Barnstorf · Ausgabe 2/2016
Starbesetzung auch in Paris, wo sich Jonas Kaufmann, Sophie Koch und Bryn Terfel für Berlioz‘ »La Damnation de Faust« in einer Neuproduktion von Alvis Hermanis einsetzten.
OSLO Die Zauberflöte
28. November · Opernhaus · Autor: G. Helbig · Ausgabe 2/2016
Tamino als ein moderner Prinz rast mit einem Raumschiff durch ein Sonnensystem mit zwei Sonnen – Isis und Osiris: Auftakt einer sensationell kurzweiligen, aber dennoch tiefgründigen »Zauberflöte« an der Norwegischen Nationaloper.
BARCELONA Lucia di Lammermoor
4. Dezember ∙ Gran Teatre del Liceu · Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 2/2016
Triumphales Rollendebüt: Juan Diego Flórez brachte mit seinem ersten Edgardo das ausverkaufte Haus zum Toben.
LONDON Cavalleria rusticana / Pagliacci
15. Dezember ∙ Royal Oper House · Autor: B. Barrett · Ausgabe 2/2016
Eine Produktion, die haargenau Herz und Seele beider Dramen traf: Neben Eva Maria Westbroek und Aleksandrs Antonenko begeisterte insbesondere Carmen Giannattasio mit ihrem Rollendebüt als Nedda. In der benachbarten Barbican Hall wurde indes eine halbszenische Aufführung von »Pelléas et Mélisande« mit Christian Gerhaher und Magdalena Kožená gegeben. Am Pult: Simon Rattle, Regie: Peter Sellars.
BERLIN La Traviata
19. Dezember · Staatsoper im Schiller Theater · Autor: U. Ehrensberger · Ausgabe 2/2016
Mit Sonya Yoncheva als Violetta hatte die Staatsoper einen echten Trumpf parat. Daniel Barenboim dirigierte seine Staatskapelle souverän und las dabei den Sängern jeden Wunsch von den Augen ab.
LYON Le Roi Carotte
12. Dezember ∙ Opéra · Autor: W. Kutzschbach · Ausgabe 2/2016
Jacques Offenbachs aus dem Jahr 1872 stammendes sechsstündiges Werk »Le Roi Carotte« ist in Lyon durch Laurent Pelly geschickt gekürzt und überaus abwechslungsreich auf die Bühne gebracht worden.
WIEN Peter Grimes
12. Dezember · Theater an der Wien · Autor: T. Rauchenwald · Ausgabe 2/2016
Wiens neuer »Peter Grimes« geht ans „Eingemachte“. In Christof Loys Neuinszenierung der Britten-Oper sang Joseph Kaiser die Titelpartie, Cornelius Meister begeisterte am Pult des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien. Tags darauf feierte Janáčeks »Die Sache Makropulos« seine späte Erstaufführung an der Wiener Staatsoper, Regie führte Peter Stein.
NEW YORK Les pêcheurs de perles
4. Januar · Metropolitan Opera · Autor: F. Plotkin · Ausgabe 2/2016
Ovationen, nicht nur für Diana Damrau: an der Met waren Bizets selten aufgeführte »Perlenfischer« in einer nahezu perfekten Neuinszenierung von Penny Woolcock zu erleben.
HANNOVER Der Freischütz
12. Dezember ∙ Staatsoper · Autor: S. Mauß · Ausgabe 2/2016
Zum Teil drastische Bilder in einer kontrovers diskutierten Premiere: Der neue »Freischütz« in Hannover polarisiert. Selbst die am Pult wirkende Generalmusikdirektorin bezog Stellung.
SPECIALS / INFO
NAMEN UND DATEN
CARMEN GIANNATTASIO ist aktuell als Norma an der Bayerischen Staatsoper in München und kurz darauf als Nedda in »Pagliacci« neben dem Canio von José Cura an der Deutschen Oper Berlin zu hören. Weitere Termine der Künstlerin sowie Infos und Auftrittsdaten von Anna Netrebko und ihrem neuen Ehemann Yusif Eyvazov, Javier Camarena, Joyce DiDonato, Albert Pesendorfer, Gustavo Dudamel, Chris Lysack, Adrian Sâmpetrean, Katerina Tretyakova und vielen mehr.
VORSCHAU
Zwei Neuproduktionen bilden die Eckpfeiler der Münchner Opernfestspiele 2016: Halévys »La Juive« in der Inszenierung von Staatsintendant Nikolaus Bachler sowie Rameaus Ballettoper »Les Indes galantes« im Prinzregententheater. Außerdem wird in den starbesetzten Repertoireaufführungen u.a. Jonas Kaufmann als Cavaradossi in »Tosca« auftreten und gemeinsam mit Bariton Ludovic Tézier eine Festspiel-Gala bestreiten. Darüber hinaus Ausblicke auf das Programm des diesjährugen Kurt-Weill-Fests in Dessau und der Oper Schenkenberg in Schinznach-Dorf sowie die Spielzeit 2016/17 der San Francisco Opera.
NACHRUF
Seine Forderung Ende der 1960er-Jahre, „sämtliche Opernhäuser in die Luft zu sprengen“, war niemals wörtlich gemeint, wie er später korrigierte. Der am 26. März 1925 geborene Pierre Boulez wollte in Wahrheit damit auf die streng konservativen überkommenen Traditionen im Musiktheater dieser Zeit hinweisen. Dem Wunsch seines Vaters, Mathematik zu studieren, hatte er zunächst nachgegeben, um sich relativ rasch der Musik zuzuwenden, die er, Schüler Olivier Messiaens, als Komponist mitrevolutioniert, erneuert und als Dirigent ungemein bereichert hat. Aus seiner Liebe zur Mathematik fruchtete die „serielle Musik“ – eine bahnbrechende Errungenschaft der Komposition im 20. Jahrhundert. Als Dirigent war er, der zeitlebens auf den Taktstock verzichtete, bekannt für seine knappe Zeichengebung allein mit den Händen. Beeindruckt hat er durch klare, analytische, nie dem Sentiment verfallende, unprätentiöse Interpretationen, nicht nur avantgardistischer Werke von Berio, Carter und Messiaen, sondern vor allem der „Zweiten Wiener Schule“, Strawinskys, Bartóks, Ravels, Debussys, in späteren Jahren auch Mahlers. Interpretationsgeschichte hat er für viele überraschend in Bayreuth geschrieben – als Dirigent des gemeinsam mit Regisseur Patrice Chéreau erarbeiteten „Jahrhundertrings“ und noch einmal in seinem achtzigsten Lebensjahr als wunderbar luzider musikalischer Begleiter der spektakulären »Parsifal«-Inszenierung von Christoph Schlingensief, um sehr aktiv an der bis heute andauernden Erneuerung der Bayreuther Festspiele mitzuwirken. Bereits 38 Jahre zuvor, im Sommer 1966, war er kurzfristig für den verstorbenen Hans Knappertsbusch als Dirigent des »Parsifal« in Bayreuth eingesprungen, den er dann bis 1970 dirigierte. Auch hiervon existiert ein Live-Mitschnitt mit Gwyneth Jones und James King – seine Tempi waren beide Male exakt dieselben.
Mit Patrice Chéreau brachte er in Paris 1977 Alban Bergs »Lulu« erstmals mit dem von Friedrich Cerha vervollständigten dritten Akt auf die Bühne.
Viel zu früh, mit gerade einmal 47 Jahren, ist Stella Doufexis nach langer Krankheit am 15. Dezember 2015 in Berlin verstorben. Die am 15. April 1968 in Frankfurt als Tochter eines griechischen Vaters und einer deutschen Mutter geborene Mezzosopranistin hatte schon als Schülerin begonnen, Gesangsunterricht zu nehmen und an der Berliner Hochschule der Künste Gesang studiert. Ein erstes Festengagement führte sie 1995 nach Heidelberg, es schlossen sich Gastspiele im In- und Ausland an wie München, Salzburg, Barcelona und Brüssel. 2005 bis 2012 gehörte Doufexis zum Ensemble der Komischen Oper Berlin, wo sie die großen Partien ihres Faches sang wie Cherubino (»Le nozze di Figaro«), Dorabella (»Così fan tutte«), Xerxes, Carmen, Octavian (»Rosenkavalier«) und Niklausse (»Les contes d’Hoffmann«). Gleichzeitig war sie auch eine gefragte Lied- und Konzertsängerin. Ihrer Krankheit zum Trotz stand sie bis zuletzt auf der Bühne. Doufexis hinterlässt ihren Ehemann, den Komponisten und Dirigenten Christian Jost.
Viel zu früh, mit gerade einmal 47 Jahren, ist Stella Doufexis nach langer Krankheit am 15. Dezember 2015 in Berlin verstorben. Die am 15. April 1968 in Frankfurt als Tochter eines griechischen Vaters und einer deutschen Mutter geborene Mezzosopranistin hatte schon als Schülerin begonnen, Gesangsunterricht zu nehmen und an der Berliner Hochschule der Künste Gesang studiert. Ein erstes Festengagement führte sie 1995 nach Heidelberg, es schlossen sich Gastspiele im In- und Ausland an wie München, Salzburg, Barcelona und Brüssel. 2005 bis 2012 gehörte Doufexis zum Ensemble der Komischen Oper Berlin, wo sie die großen Partien ihres Faches sang wie Cherubino (»Le nozze di Figaro«), Dorabella (»Così fan tutte«), Xerxes, Carmen, Octavian (»Rosenkavalier«) und Niklausse (»Les contes d’Hoffmann«). Gleichzeitig war sie auch eine gefragte Lied- und Konzertsängerin. Ihrer Krankheit zum Trotz stand sie bis zuletzt auf der Bühne. Doufexis hinterlässt ihren Ehemann, den Komponisten und Dirigenten Christian Jost.
REPORT
FUNKENSPRÜHEND
Was so alles an Potenzial in einem gut geführten Stadttheater steckt! Das konnte am Silvesterabend in Bremerhaven bestaunt werden. In Cole Porters »Anything Goes« wird gesteppt, geblödelt (Dialoge in deutscher Sprache), einschmeichelnd (auf Englisch) gesungen, unter der Leitung von Ido Arad peppig musiziert und eine bunte Revueshow (Regie: Nico Rabenald) präsentiert, die nicht nur der norddeutschen Theaterlandschaft alle Ehre macht. Ein homogenes Ensemble sorgte vor ausverkauftem Haus einmal mehr seit der Premiere am 19. September für Begeisterung. In der Hauptpartie der Reno Sweeney wurde Dorothea Maria Müller begeistert gefeiert. Der Kassenschlager des Hauses ist am 26. und 28. Februar bereits ausverkauft, steht aber am 26. März, 29. April und 17. Juni nochmals auf dem Spielplan.
AUDIO
NEUE CDs
Der Katalog von Gesamtaufnahmen beschert immer wieder neue Einspielungen bisher kaum bekannter Werke: So hat Oehms Classics jetzt Franz Schmidts Oratorium »Das Buch mit sieben Siegeln« mit Klaus Florian Vogt und unter dem Dirigat von Simone Young herausgebracht, während Naïve Vivaldis Dramma »L’incoronazione di Dario« vorlegt. Außerdem neu sind die Opernraritäten »Zaïs« von Rameau und Gasparinis »Il Bajazet«.
CD-NEWS
Adrianne Pieczonka und Konrad Jarnot ermöglichen durch ihre Gesamteinspielung der weitgehend unbekannt gebliebenen Lieder von Erich Wolfgang Korngold einen lohnenden Einblick in das Schaffen des Komponisten, das Ehepaar Uta und Klemens Sander widmen sich Schuberts »Die Schöne Müllerin«. Weitere Soloalben gibt es von Dmitry Hvorostovsky, Robert Holl, Stephan Genz u.a.
CD-SPECIAL BOXEN
Strawinsky dirigiert Strawinsky – so hätte die neue, sehr umfangreiche Box mit insgesamt 56 CDs auch heißen können, auf der SONY sämtliche vom Komponisten selbst dirigierte Einspielungen veröffentlicht hat. Ebenfalls auf üppigen Boxen erhältlich: historische Aufnahmen von Jean Sibelius aus den Jahren 1928 bis 1945 anlässlich seines 150. Geburtstags im vergangenen Dezember sowie sämtliche Wiener Neujahrskonzerte der vergangenen 75 Jahre auf 23 CDs.
DVD / BLURAY
DVDs
Seit längerem schon hat man den Eindruck, dass Ambrogio Maestri mit der Rolle des Falstaffs geradezu verschmolzen ist – so jetzt auch wieder zu erleben auf einem Mitschnitt aus der New Yorker Metropolitan Oper aus dem Dezember 2013. Ebenfalls auf DVD u.a. der Mailänder »Don Giovanni« mit Peter Mattei, Bryn Terfel, Anna Netrebko und Barbara Frittoli, die gefeierte »Zarenbraut« (Regie: Dmitri Tcherniakov) der Berliner Staatsoper sowie »Der Rosenkavalier« aus Glyndebourne mit Tara Erraught als Octavian.
Fotos diese Seite © Das Opernglas/Olah, Santinelli, Santiago, Grünschloß, Howard, Sanguine, Bofill, Ashmore, Rittershaus, Uhlig, Berg, Grotowski, Jauk, Michel, Stofleth, Sandelmann, Helbig, Hargreaves, Huang