Das Opernglas - Ausgabe 09/2011
INHALTSVERZEICHNIS
EDITORIAL
EDITORIAL
Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 09/2011
Erfolg kann man nicht planen, zumindest nicht mit Garantie. Davon können in diesem so unbeständigen Sommer zahllose Openair-Veranstalter von Eutin bis Mörbisch ein Lied singen. Glücklich, wer halbwegs trocken den Großteil seiner Vorstellungen über die Bühne bringen konnte. In den darstellenden Künsten kommt es nach konzentrierter Planung und intensiver Probenarbeit aber nicht nur auf äußere Umstände wie Wetter oder Technik, son- dern vor allem auch auf die Tagesform der Ausführenden an. Ob Schauspieler, Sänger, Tänzer, Musiker: Dieser eine Moment im Rampenlicht ist der entscheidende. Wie oft trennt sich da die Spreu vom Weizen, wie weit gehen zuweilen Papier- form, Probenverfassung und Premierenleistung auseinander.
INTERVIEWS
Das Porträt: PEDRO HALFFTER - Spiel auf zwei Ebenen
Autor: Dr. Richard Erkens · Ausgabe 09/2011
Er leitet erfolgreich das Teatro de la Maestranza in Sevilla und setzt als Dirigent und Komponist eine große Familientradition fort.
Im Gespräch: NELLO SANTI - Eine große Karriere in Demut.
Autor: Dr. Thomas Baltensweiler · Ausgabe 09/2011
Am 22. September wird Nello Santi seinen 80. Geburtstag feiern, im Dezember folgt das 60-jährige Bühnenjubiläum. Ein exklusives Interview aus doppeltem Anlass.
Das Interview: OLGA PERETYATKO – Du musst selbst entscheiden
Autor: Ursula Ehrensberger · Ausgabe 09/2011
Die gebürtige Russin spricht fließend Deutsch, lebt zeitweise in Berlin und in Italien, liebt die Herausforderung - und lässt sich doch ausreichend Zeit bei ihrer noch jungen und doch schon internationalen Karriere.
AUFFÜHRUNGEN
ZÜRCHER FESTSPIELE Il re pastore
4. Juli · Opernhaus · Autor: Th. Baltensweiler · Ausgabe 09/2011
Nur acht Tage dauerte es, bis das Opernhaus der Übernahme von Claus Guths »Parsifal«-Inszenierung aus Barcelona im Rahmen der Zürcher Festspiele die Premiere von »Il re pastore« hinterherschickte. Zugpferd der Besetzung war Rolando Villazón.
SALZBURGER FESTSPIELE Die Frau ohne Schatten
29. Juli · Großes Festspielhaus · Autor: M. Wilks · Ausgabe 09/2011
Konzeptionell lässt sich vieles begründen, doch ohne „ehrliche“, bewegende Momente findet »Die Frau ohne Schatten« nicht statt. So dürften sich viele Zuschauer im Festspielhaus wie im falschen Film gefühlt haben: Christof Loy hat statt des Inhalts der Oper die Aufnahmesitzungen zu der Schallplatteneinspielung des Werkes durch Karl Böhm im Jahr 1955 nachgestellt.
SOMMERFESTSPIELE BADEN-BADEN Don Giovanni
18. Juli · Festspielhaus · Autor: J.-M. Wienecke · Ausgabe 09/2011
Yannick Nézet-Séguin gelang mit diesem konzertanten »Don Giovanni« eine geradezu perfekte, brandaktuell am historischen Klangbild orientierte Mozartinterpretation, die Maßstäbe setzt. Selbst die durchweg hochkarätigen Sänger, die in dieser außergewöhnlichen Konstellation nicht alle Tage zusammenkommen, applaudierten mit Nachdruck.
BAYREUTHER FESTSPIELE Tannhäuser
25. Juli · Festspielhaus · Autor: R. Tiedemann · Ausgabe 09/2011
„Ich bin der Welt noch den Tannhäuser schuldig.“ Mit einem der bekanntesten Zitate Richard Wagners, in großen Lettern eingeblendet wie für einen Filmabspann, endete die diesjährige Neuinszenierung der Bayreuther Festspiele – und mit dem einhelligen Buhruf eines sichtlich konsternierten Premierenpublikums.
FESTIVAL AIX-EN-PROVENCE La Traviata
6. Juli · Théâtre de l’Archevêché · Autor: W. Kutzschbach · Ausgabe 09/2011
Mit sechs Produktionen, davon zwei Uraufführungen, zählt das 1948 gegründete Festival von Aix-en-Provence zu den bedeutendsten Opernfestspielen Europas. Die Neuinszenierung von »La Traviata« bot das Europa-Debüt von Natalie Dessay als Violetta, ist eine Koproduktion mit Dijon und der Wiener Staatsoper, und wird dort in fast identischer Besetzung gezeigt werden.
MÜNCHNER OPERNFESTSPIELE Saint François d’Assise
1. Juli · Nationaltheater · Autor: K.-F. Schulter · Ausgabe 09/2011
Man hat sich gewöhnt an den Mann mit dem Rauschebart, der allen Stürmen getrotzt hat, und zollt ihm zumindest Respekt – auch wenn mancher mit seiner Arbeit wenig anfangen kann.
Und Aktionskünstler Hermann Nitsch hat mit Olivier Messiaens Oper über Franz von Assisi tatsächlich alles andere als einen Skandal provoziert.
BREGENZER FESTSPIELE André Chénier
20. Juli · Seebühne · Autor: K.-F. Schulter · Ausgabe 09/2011
Das Bühnenbild der Seebühnenproduktion ist in jedem Jahr das Aushängeschild und der Werbeträger der Bregenzer Festspiele. In diesem Jahr hat sich das Festival noch einmal selbst übertroffen und nach der Vorlage des berühmten Bildes „Der Tod des Marat“ eine kongeniale Spielfläche für Umberto Giordanos Revolutionsoper geschaffen.
SEEFESTSPIELE MÖRBISCH Der Zigeunerbaron
15. Juli · Seebühne · Autor: M. Lehnert · Ausgabe 09/2011
Die Premiere fiel buchstäblich ins Wasser, und der ORF musste die Aufzeichnung der Generalprobe statt einer TV-Liveübertragung senden. Der Stimmung der bis nach 22.00 Uhr auf die endgültige Absage wartenden Zuschauer wie der zahlreich angetretenen österreichischen Prominenz tat das bei gutem burgenländischen Wein kaum Abbruch. Erst am Folgetag konnte Brigitte Fassbaenders Neuinszenierung des »Zigeunerbaron« planmäßig über die Bühne gehen.
SPECIALS / INFO
WEGWEISER
STELLA MARIS 2011
Welcher beachtliche Stellenwert dem von Hapag-Lloyd initiierte Sängerwettstreit im internationalen Wettbewerbsreigen inzwischen zukommt, zeigte sich nicht zuletzt daran, dass keine geringeren als Dominique Meyer, Direktor der Wiener Staatsoper und Hamburgs Intendantin Simone Young in diesem Jahr zur Jury an Bord der „Europa“ zählten.
NAMEN UND DATEN
PAULO SZOT, der u.a. im Frühjahr kommenden Jahres als Lescaut in Massenets »Manon« an der Metropolitan Opera in New York zu hören sein wird, ist nach einer ersten Aufführungsserie im August auch noch vom 22. September bis 1. Oktober 2011 in der Londoner Barbican Hall in einem Gastspiel von Bartlett Shers preisgekrönter Produktion von »South Pacific« zu erleben. 2008 war Szot für seine Interpretation des Emile in New York mit dem begehrten Tony Award ausgezeichnet worden.
AUDIO
Ludwig van Beethoven FIDELIO
DECCA 478 2552, 2 CDs · Autor: A. Laska · Ausgabe 09/2011
Was Claudio Abbado und die fabelhafte Kombination aus Mahler Chamber Orchestra und Lucerne Festival Orchestra zu Beginn dieses Mitschnitts versprechen, lösen sie in der Folge auch ein: Manche Stellen möchte man nicht mehr anders musiziert hören. Und in Jonas Kaufmann steht ihm der zurzeit wohl beste Florestan zur Seite.
Johann Strauß DER CARNEVAL IN ROM
CPO 777 405, 2 CDs · Autor: G. Schunk · Ausgabe 09/2011
Da Johann Strauß eine Premiere an der Hofoper in Aussicht gestellt worden war, präsentiert sich der »Carneval in Rom« nicht als walzerselige Operette, sondern rückt in die Nähe der deutschen Spieloper. Das Libretto stellt geschickt ländliche Alpenidylle deutscher Italiensehnsucht gegenüber und lässt das Ganze in turbulenter Karnevalsstimmung enden. Das aktuell an der Staatsoperette Dresden aufgeführte Stück wurde 2008 auch für CD eingespielt.
Bejun Mehta DOWN BY THE SALLY GARDENS
HARMONIA MUNDI 902093, 1 CD · Autor: J. Gahre · Ausgabe 09/2011
Vom neunten bis fünfzehnten Lebensjahr war Bejun Mehta ein gefeierter Knabensopran, dann wandte er sich dem Cello zu, wurde sogar Schallplattenproduzent, bevor er als Counter eine Karriere als Berufssänger machte. Für seine neue CD hat er sich auf ungewohntes Terrain gewagt: Englische Lieder aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, die außerhalb Großbritanniens weitgehend unbekannt sind.
Fotos dieser Seite © Arens, Azaldegui, Nawrath, Rittershaus, Neder, Gernsbeck, Koehler, Lichtstark, Schwiertz, Victor, Duncan, Chichester