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Die Wiener Staatsoper präsentierte Nina Stemme und Jonas Kaufmann in Puccinis »Fanciulla del West«, die Berliner Staatsoper begeisterte mit einer zeitgemäßen Sicht auf Nikolai Rimsky-Korsakows »Zarenbraut«. Eindrucksvolle Neuproduktionen von zeitgenössischen Werken gab es bei der Ruhrtriennale und am Opernhaus Bonn. Am Theater Erfurt feierte man Verdi und gleichzeitig das „10-Jährige“ des eigenen Opernhauses bei einer Premiere von »Don Carlo«. Spannendes auch am drittgrößten Opernhaus Russlands in Perm – ein Reisebericht vom Fuße des Urals.
Die Interviewthemen: Jonas Kaufmann widmet sich nach Richard Wagner nun Giuseppe Verdi, dem zweiten großen Jubilar dieses Jahres, Regisseur Georg Schmiedleitner spricht über das Konzept seiner ersten »Ring«-Inszenierung und die Poesie des Schaurigen, die australische Mezzosopranistin Deborah Humble über die Schwierigkeiten von Oper in Australien und den Spagat zwischen Europa und einer Heimat am anderen Ende der Welt.
Nachfolgend erhalten Sie einen ersten Überblick über die wichtigsten Themen dieser Ausgabe. Eine ausführliche Liste aller Inhalte finden Sie im Inhaltsverzeichnis.
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Das hat es so noch nie gegeben. Zum ersten Mal widmet sich „Das Opernglas“ einem Künstler innerhalb eines Jahres zum zweiten Mal – erneut mit einer großen, exklusiven Titelstory. Jonas Kaufmann rechtfertigt diese ungewöhnliche Ehre derzeit in besonderem Maße, weiß er doch sowohl auf der Bühne als auch auf Tonträgern das Publikum zu begeistern in einem Repertoire, das eben nicht auf ein einzelnes Spezialgebiet festgelegt, sondern im Gegenteil mit den Groß-kalibern sowohl im deutschen als auch im italienischen und französischen Fach gut bestückt ist. Wer entsprechende Partien insbesondere in den Opern Verdis und Wagners zu besetzen hat, kommt an diesem Namen derzeit kaum vorbei. Sei es in Berlin und München, in London, Wien oder New York: Alle reißen sich um einen deutschen Startenor. Wann hat es das in dieser Form zuletzt gegeben?
Nachdem sich Kaufmann in der ersten Jahreshälfte vorwiegend mit -Richard -Wagner beschäftigt hatte, stehen nun seit einigen Monaten die Italiener im -Vordergrund, allen voran der zweite Jahresregent 2013: Giuseppe Verdi. Angesichts des im Sommer absolvierten Rollendebüts als Manrico, des noch ausstehenden Debüts als Alvaro in »La Forza del Destino« in diesem Dezember, der wiederholt erfolgreichen Don Carlos-Auftritte in London und Salzburg: Was liegt da näher, als nach dem Wagner-Fokus im März gleich noch einmal nachzufragen, diesmal zum italienischen Pendant, dem Meister aus Le Roncole? Während sich das große, allgegenwärtige Jubeljahr so langsam dem Ende zuneigt und Sie auch in dieser Ausgabe noch einmal diverse Beiträge in Sachen Verdi, Wagner und Britten finden werden, ist es bemerkenswert, wie erfolgreich sich doch auch die Moderne, insbesondere auch die Zeitgenossen behaupten. Sowohl George Benjamin als auch Helmut Lachenmann durften sich beispielsweise gerade ganz unmittelbar vor Ort über die begeisterte Zustimmung eines Publikums freuen, das die Neuproduktionen ihrer Werke in Bonn und Bochum höchst aufmerksam und interessiert verfolgt hatte. Eine schönere Bestätigung für einen Komponisten kann es nicht geben. Ebenso kaum einen besseren Beweis für die Lebendigkeit der Gattung Musiktheater. Der Erfolg gibt den Veranstaltern recht, die sich um das so wichtige Nachspielen neuer Werke bemühen – und sich so um ein ganzes Genre verdient machen. Nachahmung wärmstens empfohlen! Da behaupte noch einmal jemand, die Oper sei eine konservativ geprägte, angestaubte Kunst. Geradezu ansteckend wirken zuweilen Aufgeschlossenheit und Begeisterungsfähigkeit für Neues und Unbekanntes – Modernes wie Ausgegrabenes – seitens vieler Opernfans, die sich unvoreingenommen und neugierig auf musiktheatralische Begegnungen einlassen, auch wenn sie weit abseits des gängigen Repertoires liegen. Das ist nicht selbstverständlich. Ein Publikum will angesprochen und mitgenommen werden. Wenn selbst in Premieren Zuschauer ausbleiben, oder schon zur Pause gehen, ist dies nicht unbedingt allein ein Gradmesser für die tatsächliche Qualität des Gebotenen, sondern kann auch ein Signal dafür sein, dass in Vermittlung und Präsentation des „Produkts“ Opern-erlebnis ungenutzte Ressourcen ruhen. Hier sind Theaterleitung, Dramaturgie, Marketing ebenso gefragt wie die Besucher selbst: Sprechen also auch Sie, liebe Leser, über das Erlebte, tragen Sie Ihre Erfahrungen in die Stadt, überzeugen Sie Freunde und Kollegen, begeistern Sie Ihre Familie für all die spannenden Werke, die es in der Oper zu entdecken gilt – gerade eben auch abseits der Standards, die jeder kennt. Anregungen für sich und andere finden Sie auch in dieser Ausgabe, von Rimsky-Korsakows »Zarenbraut« über Albert Lortzings »Regina« bis zu den genannten Zeitgenossen.
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