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Das Opernglas - Ausgabe 05/2021 ePaper

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INHALTSVERZEICHNIS

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Ausgabe: 5/2021

Das Inhaltsverzeichnis mit allen Themen und Beiträgen
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EDITORIAL

EDITORIAL

Autor: Y. Han · Ausgabe 5/2021

Der Frühling kommt, und mit den wärmeren Temperaturen beginnt das zaghaft-hoffnungsfrohe Spähen nach den Kulturveranstaltungen, die im Sommer 2020 schon den Corona-Schock in erfreulicher Weise durchbrochen hatten und auch dieses Jahr sicherlich stattfinden werden angesichts der immer breiter und schneller anrollenden Impfkampagne. Die ersten Kandidaten haben sich wie beherzte Vorboten bereits für Mai und Juni angekündigt – Glyndebourne will/wird ab Mitte Mai spielen, auch Garsington soll im Juni folgen, und auch für Südtirol, das bezüglich Inzidenzen gesondert vom restlichen Italien eingeordnet wird, stehen die Zeichen auf grün, ebenso wie in der Schweiz, wo aktuell im Zuge neuer Lockerungen wieder ein Spielbetrieb vor 50 Personen bewilligt wurde. Konnten auch Sie, liebe Leser, schon wieder eine Oper live sehen?
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INTERVIEWS

Das Interview: MARTINA ARROYO – Auf den Bühnen dieser Welt

Autor: K. Dryden · Ausgabe 5/2021

Sie gilt als einer der raren echten „Verdi-Soprane“, der wie Leontyne Price oder Zinka Milanov in der Lage war, mit dem goldenen Ton eines Spinto-Soprans zugleich makellose Koloraturen und Legatobögen zu singen, wie sie die Opern des Meisters aus Busetto erfordern. Konrad Dryden sprach mit Martina Arroyo, deren Humor und Schlagfertigkeit legendär sind.

Im Gespräch: RICHARD RODZIŃSKI – Artur Rodziński: Ein unbequemer Orchestermacher

Autor: S. Mauß · Ausgabe 5/2021

Der legendäre polnische Dirigent Artur Rodziński war in den 1940er-Jahren maßgeblich an der Formung der großen US-Amerikanischen Orchester beteiligt. Dr. Stefan Mauß unterhielt sich mit dem Sohn des Dirigenten, Richard Rodziński, über Leben und Persönlichkeit seines Vaters.

St. Galler Festspiele: SIMON NEAL – Mutige Entscheidung

Autor: Th. Baltensweiler · Ausgabe 5/2021

Simon Neal tritt an deutschen Häusern regelmäßig in den Heldenbaritonpartien Richard Wagners auf. Für St. Gallen hat er sich nun mit einer Rarität auseinandergesetzt: Franz Schmidts »Notre Dame«. Ein Gespräch über Karriere und Rollenporträts.

St. Galler Festspiele: CARLOS WAGNER – Ein eigenartiges Stück

Autor: Y. Han · Ausgabe 5/2021

Der in Venezuela geborene und aufgewachsene Carlos Wagner hat in London studiert und sowohl auf der Bühne als auch im Film als Schauspieler gearbeitet. Nach einem Meisterkurs mit Ruth Berghaus in Berlin entschloss er sich, Regisseur zu werden. Seitdem hat er an vielen großen Häusern gearbeitet, wie der Royal Opera in London, dem Liceu in Barcelona, oder der Oper in Leipzig. Bei den St. Galler Festspielen hat er bereits zwei große Freilicht-Inszenierungen auf die Bühne gebracht und führt in diesem Jahr Regie bei »Notre Dame«.

St. Galler Festspiele: CLAY HILLEY – Der Berliner Siegfried stellt sich vor

Autor: U. Ehrensberger · Ausgabe 5/2021

Clay Hilley singt in Franz Schmidts »Notre Dame« die Partie des Phoebus, eine Rolle, die auf der CD-Einspielung der Oper von dem unvergessenen James King verkörpert wurde. Der junge Tenor ist drauf und dran, in die Fußstapfen dieses berühmten Vorgängers zu treten. Ursula Ehrensberger sprach mit ihm an dem Tag, an dem eigentlich die öffentliche Premiere von Richard Wagners »Siegfried« in Berlin hätte stattfinden sollen.

STREAMING

ZÜRICH Les contes d‘Hoffmann

11. April ∙ Opernhaus ∙ Autor: Th. Baltensweiler · Ausgabe 5/2021

Andreas Homokis Inszenierung scheint wie geschaffen dafür, dass sich im Repertoirebetrieb wechselnde Besetzungen einfinden können. Das Bühnenbild von Wolfgang Gussmann ist ebenso einfach wie übersichtlich gehalten. Saimir Pirgu als Hoffmann stellte deutlich vernehmbar das Zentrum des Abends dar.

FRANKFURT Nur wer die Sehnsucht kennt

26. März ∙ Opernhaus · Autor: C. Behn · Ausgabe 5/2021

Die Frankfurter Oper machte aus der coronabedingten Absage der Premieren-Übernahme der Oper »Fedora« von Umberto Giordano von der Königlichen Oper Stockholm eine Tugend und nutzte das bereits angefertigte Bühnenbild als Kulisse für die Online-Premiere eines szenischen Liederabends mit 24 von Peter Tschaikowskys insgesamt 100 komponierten Liedern.

PARIS Faust

26. März · Opéra Bastille · Autor: M. Fiedler · Ausgabe 5/2021

So manche Szene hat das Zeug zum wahren Coup de Théâtre: Marguerite erscheint der Teufel in der U-Bahn, Faust und Mephisto stehlen der polizeilichen Reiterstaffel die Pferde und galoppieren damit durch Paris, oder Mephisto lässt Notre-Dame als Auftakt der Walpurgisnacht in Flammen aufgehen.

NEAPEL Il turco in Italia

19. März ∙ Teatro di San Carlo ∙ Autor: T. Kliche · Ausgabe 5/2021

Die Handlung ist aus heutiger Sicht nicht ganz unproblematisch: Ein Mann aus der Türkei will in Italien eine Frau kaufen, während die Italiener als loyalitätsunfähig dargestellt werden. Die Aufführung von Rossinis Oper am Teatro di San Carlo in Neapel wurde in konzertanter Form gegeben, Julie Fuchs sang die Koloraturen mit glänzender Lebendigkeit, und die frische Farbe ihrer Stimme wurde untermalt durch jugendlich-lyrische Qualitäten.

GÖTEBORG Siegfried

31. März · Opernhaus · Autor: S. Barnstorf · Ausgabe 5/2021

Insgesamt wirkte die Qualität des Sängerensembles der im Dezember 2020 gefertigten Aufnahme gut ausgewogen: Daniel Brenna als Siegfried verstand es, mit besonders schön ausgesungenen, lyrisch betonten Phrasen im Waldweben und der Brünnhilden-Erweckung zu punkten, Ingela Brimberg gab eine jugendlich schlank geführte Brünnhilde mit aufblühender Stimme.

BERLIN Le Nozze di Figaro

1. April · Staatsoper Unter den Linden · Autor: U. Ehrensberger · Ausgabe 5/2021

Erstaunlich, dass sich Staatsopernintendant Matthias Schulz und GMD Daniel Barenboim zu einer Neuinszenierung dieser Mozart-Oper entschlossen hatten, liegt die letzte Neuproduktion des »Figaro« doch gerade einmal sechs Jahre zurück. Der damalige Intendant Jürgen Flimm hatte sie im Schiller-Theater-Ausweichquartier in Szene gesetzt mit Gustavo Dudamel am Pult, während Hausherr Daniel Barenboim die vorangegangene Langhoff-Inszenierung im Jahre 1999 dirigiert hatte. Nun also fiel die Wahl auf den französischen Regisseur Vincent Huguet, der gleich für einen kompletten Mozart-/Da Ponte-Zyklus engagiert wurde.

WIEN Parsifal

11. April ∙ Staatsoper · Autor: Th. Rauchenwald · Ausgabe 5/2021

Die Gralsritter im Gefängnis – auch die Wiener Staatsoper bot dem russischen Regisseur Kirill Serebrennikov eine Bühne für aufwändige Systemkritik per „Fern-Regie“. Hochkarätig besetzt mit Jonas Kaufmann und Elīna Garanča.

CHICAGO Attila

11. April · Lyric Opera House · Autor: T. Kliche · Ausgabe 5/2021

Die Lyric Opera of Chicago präsentierte eine konzertante Fassung für vier Solisten, und zwei Pianisten. Der Live-Mitschnitt wurde kostenlos auf der Homepage des Opernhauses sowie auf verschiedenen Social-Media-Kanälen zur Verfügung gestellt. Die Aufführung war eine stark gekürzte Version, die weniger als eine Stunde dauerte. Den eigentlichen Handlungsablauf erzählte der neue musikalische Chef des Hauses Enrique Mazzola.

SPECIALS / INFO

VORSCHAU

„Brixen Classics“ – ein neues Festival in Südtirol mit malerischen Spielstätten und anspruchsvollem Programm. Die Protagonisten eines »Fliegenden Holländers«, der den feierlichen Abschluss des Festivals bildet, werden Camilla Nylund, James Rutherford und Peter Rose sein – Camilla Nylund wird zudem gemeinsam mit Piotr Beczala einen Solo-Abend gestalten Ein Gespräch über das neue Festival-Projekt dazu mit dem künstlerischen Leiter Markus Latsch.

ERINNERT AN

Marga Höffgen – eine Würdigung der berühmten Altistin, die am 26. April 2021 ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte.

NAMEN UND DATEN

Gustavo Dudamel wird der neue Musikdirektor der Opéra National de Paris, wie Intendant Alexander Neef bekannt gegeben hat. Er wird seinen Posten am 1. August 2021 antreten und für vorerst sechs Spielzeiten innehaben. Der 40-jährige Venezolaner, der aktuell auch noch einen laufenden Vertrag in Los Angeles (bis 2025/26) hat, sich darüber hinaus auch weiterhin dem „El Sistema“-Orchester in seiner Heimat widmen will und seinen Wohnsitz in Madrid hat, beabsichtigt zwischen den drei Metropolen hin- und herzupendeln.

NACHRUF

Der Opernregisseur Friedrich Meyer-Oertel verstarb am 14. März 2021 im Alter von 84 Jahren in Darmstadt. Nach Assistenzen an den Staatsopern Wien und Stuttgart übernahm er die Leitung des Staatstheaters Mainz (1968 – 1972), war Opernleiter am Nationaltheater Mannheim (1974 – 1979) sowie Operndirektor in Wuppertal (1977 – 1996) und am Staatstheater Darmstadt (1996 – 2004). Seine Inszenierung von Wagners »Ring der Nibelungen« sowohl in Wuppertal als auch in Mannheim sowie von Opern Leoš Janáčeks führten zu großer Aufmerksamkeit. Bei Purcells »König Arthur« arbeitete Meyer-Oertel in Wuppertal mit der Choreografin Pina Bausch zusammen und setzte sich für eine Zusammenarbeit der Oper mit dem Tanztheater Pina Bauschs ein. Die wohl größte Wertschätzung seiner Arbeit erhielt der Regisseur Ende 2014, als Mannheimer Bürgerinnen und Bürger mehr als 25.000 Euro für das Bühnenbild seiner 36 Jahre alten »Fledermaus« Inszenierung sammelten, welche sonst abgesetzt worden wäre,

ST. GALLER FESTSPIELE

Was für ein Thema: Eine Kathedrale als Hauptfigur eines historischen Romans und einer Oper, die aufgeführt wird vor der nicht weniger imposanten Kulisse einer Stiftskirche. Die St. Galler Festspiele präsentieren Franz Schmidts »Notre Dame«, deren romantisch-berühmtes Zwischenspiel praktisch jeder kennt, die aber als Gesamtwerk nur selten zur Aufführung gelangt. Essays über die berühmte Buchvorlage von Victor Hugo und den Komponisten Franz Schmidt sowie Interviews zur Produktion.

AUDIO

AUDIO / SOLO

Der Bariton Francesco Vassallo singt Tosti, Schostakowitsch wird meisterhaft interpretiert von Ekaterina Semenchuk, und der Tenor Daniel Behle liebt das Schelmische – nur eine Auswahl spannender Neuerscheinungen auf CD.

AUDIO / GESAMT

In den 1920er- und 1930er-Jahren prägten Komponisten wie Pavel Haas, Gideon Klein, Hans Krása, Viktor Ullmann oder Erwin Schulhoff die Moderne Musik in der Tschechoslowakei, gern apostrophiert als „Prager Schule“ und Pendant zur „Wiener Schule“. Ausgangspunkt in Erwin Schulhoffs Oper »Flammen« ist die »Don Giovanni«-Geschichte, genauer Giovannis Schicksal als Getriebener und Rastloser, nirgends dauerhaftes Glück und Zufriedenheit erreichender Charakter. Bertrand de Billy hat im August 2006 eine Live-Aufnahme im Theater an der Wien mit dem ORF-Radiosinfonieorchester eingespielt. »Faniska« war eine weitere von Luigi Cherubinis sogenannten „Rettungsopern“ (mit problematischer Dramaturgie). Neben der »Médée« befand sich auch die Partitur dieser Oper im Nachlass Ludwig van Beethovens, hatte sie doch mit Joseph Sonnleithner den gleichen Textbuchautoren wie sein »Fidelio«. Für die umtriebige Leiterin der Ludwig van Beethoven Gesellschaft in Krakow und des Beethoven Osterfestivals, Elzbieta Penderecka, ein Grund mehr, die dem »Fidelio« auch dramaturgisch verwandte Oper im August und Oktober 2020 aufnehmen zu lassen für das ambitionierte Label DUX.